Modernste Leittechnik für Bioethanol-Anlage von Südzucker

17.08.2004

Die vor elf Jahren von der Südzucker AG in Zeitz (Sachsen-Anhalt) errichtete Zuckerfabrik wird jetzt durch eine Bioethanol-Anlage erweitert. ABB lieferte die komplette Leittechnik und einen großen Teil der elektrotechnischen Ausrüstung für die Anlage, mit der ab 2005 jährlich 260.000 m3 umweltfreundliche Kraftstoffkomponenten sowie Eiweißfuttermittel produziert werden sollen. Seit der feierlichen Grundsteinlegung am 6. Februar laufen in Zeitz die Bauarbeiten auf Hochtouren. Unter der Projektleitung des Leipziger Büros liefert ABB Process Industries seit Ende März unter anderem das komplette Prozessleitsystem basierend auf dem neuen IndustrialIT Extended Automation System 800xA. Die Prozesseben besteht aus 14 Controllern vom Typ AC 800F, hinzu kommen sieben Bedien- und Beobachtungseinheiten und zwei Engineeringstationen. Das Mengengerüst umfasst ca. 16.000 I/Os, die zum größten Teil dezentral in mehr als 100 Remote I/O-Gehäusen mit S800-Modulen ausgerüstet sind. An das Leitsystem über Motor Control Center (MCC) gekoppelt sind zudem rund 700 Antriebe.

Zu dem Auftrag gehört dann noch die gesamte Gebäudeinstallation einschließlich der Verteilung für die Außen- und Innenbeleuchtung, die Brandmeldeanlage sowie die IT-Datennetzinfrastruktur. ABB zeichent verantwortlich für die komplette Planung, Montage, Konfiguration und Inbetriebnahme sämtlicher Gewerke.

Für ABB ist dies die erste größere PROFIBUS-PA-Installation mit rund 1.000 Profibus-Geräten bei Südzucker. Zum Einsatz kommt in Zeitz die neue Visualisierungsoberfläche System 800xA Operations. "Die Bioethanol-Anlage wird von uns mit modernster Leittechnik ausgestattet"Die sehr kurze Projektlaufzeit - die Anlage soll bereits am 31. Dezember 2004 betriebsbereit sein - ", betont ABB-Projektleiter Jürgen Heinze, " ist eine echte Herausforderung, die wir nur durch die enge Zusammenarbeit der beteiligten ABB-Gesellschaften Process Industries ; Automation Products und STOTZ-KONTAKT erfolgreich meistern können."

Der Hauptrohstoff für die Bioethanolgewinnung ist Weizen, wobei auch Produkte aus der Zuckerherstellung oder andere Getreidearten eingesetzt werden können. Für eine Ethanolerzeugung von 260.000 m3 pro Jahr werden rund 700.000 t Getreide benötigt. Das Bioethanol wird als umweltfreundliche Kraftstoffkomponente verwendet. Die geltende Norm für Ottokraftstoffe erlaubt, bis zu 5 % Bioethanol als direkten Benzinzusatz zu verwenden. Ausserdem gestattet die Norm die Beimischung von bis zu 15 % ETBE (Ethyl-tertiär-Butylether), einem aus Ethanol herstellbaren Oktanverbesserer. Nach Berechnungen der TU München wird die neue Bioethanol-Anlage in Zeitz die Umwelt um CO2-Emmissionen in Höhe von 520.000 t entlasten.

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