Bayer MaterialScience baut neue Produktionsanlagen in China

China nimmt Schlüsselposition in der globalen Wachstumsstrategie des Unternehmens ein

12.10.2004

Mit dem Bau neuer Produktionsanlagen für Polyurethane und Lackrohstoffe in der Nähe von Shanghai ist die Bayer MaterialScience AG bestens gerüstet, um ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit auf dem Wachstumsmarkt China zu erhöhen. Bei einem Festakt in Gegenwart des stellvertretenden Bürgermeisters von Shanghai, Hu Yanzhao, gab Dr. Hagen Noerenberg, Vorstandsvorsitzender von Bayer MaterialScience, den Startschuss für die beiden Großprojekte. Bis 2006 werden im Shanghaier Chemiepark in Caojing eine Produktionsanlage für den Lackrohstoff Hexamethylendiisocyanat (HDI) sowie ein Produktionsbetrieb samt den dazugehörigen logistischen Einrichtungen für den Polyurethan-Rohstoff Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) errichtet. Bayer MaterialScience nimmt auf dem Markt für Isocyanat-Lackrohstoffe wie für Polyurethan-Rohstoffe weltweit eine führende Rolle ein. Die beiden Projekte stellen eine Gesamtinvestition im Wert von rund 200 Millionen US-Dollar dar.

Für Investitionen am integrierten Produktionsstandort Caojing nahe Shanghai ist eine Summe in Höhe von ca. 3,1 Milliarden US-Dollar geplant; davon hat Bayer 1,8 Milliarden US-Dollar für den Bau neuer Anlagen zur Polymerproduktion vorgesehen. Bei einigen der Projekte haben die Arbeiten bereits begonnen. "Der chinesische Markt nimmt in unserer globalen Wachstumsstrategie eine Schlüsselposition ein", sagte Dr. Noerenberg in Caojing. "Mit diesen großen lokalen Produktionseinrichtungen werden wir unsere regionalen Kunden noch besser bedienen können. Somit sind wir bestens gerüstet, unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit auf diesem Schlüsselmarkt zu steigern."

Das HDI-Projekt hat eine Gesamtkapazität von bis zu 50.000 Jahrestonnen, das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 100 Millionen US-Dollar. Damit wird Caojing die größte Produktionsstätte für Lackrohstoffe von Bayer im asiatisch-pazifischen Raum. HDI ist ein Vorprodukt für aliphatische Polyisocyanate, die als Rohstoffe in hochwertigen Lacken auf Polyurethanbasis eingesetzt werden. Solche Systeme finden vor allem Anwendung als Automobil-, Industrie- und Kunststofflacke. Bis 2006 wird eine Produktionskapazität von zunächst 30.000 Jahrestonnen errichtet, und je nach der Marktentwicklung in der Region kann die Kapazität dann in einer zweiten Ausbaustufe um weitere 20.000 Jahrestonnen erhöht werden. Die Vereinbarung zum Bau der HDI-Anlage wurde im Mai 2004 in Berlin in Anwesenheit des chinesischen Premierministers Wen Jiabao und von Bundeskanzler Gerhard Schröder unterzeichnet. Bayer produziert Desmodur® N Lackrohstoffe in Caojing seit April 2003 in einer Anlage mit einer Jahreskapazität von 11.500 Tonnen. Ende 2004 wird eine Produktionsanlage für Desmodur® L mit einer Kapazität von 11.000 Jahrestonnen in Betrieb gehen.

Bayer MaterialScience plant auch die Errichtung von MDI-Kapazitäten am Standort Caojing. Eine Produktionsanlage für polymeres und monomeres MDI aus Roh-MDI - ein so genannter "Splitter" - sowie die logistischen Einrichtungen sollen bis Mitte 2006 fertiggestellt sein. Der Splitter wird bei der Inbetriebnahme zunächst eine Kapazität von 80.000 Jahrestonnen haben. Anschließend entsteht in einer zweiten Ausbaustufe eine Produktionsanlage für Roh-MDI mit einer Jahreskapazität von 230.000 Tonnen. Diese soll 2008 den Betrieb aufnehmen. Für TDI (Toluylendiisocyanat) plant Bayer MaterialScience den Bau einer Anlage mit einer Jahreskapazität von 160.000 Tonnen, die 2009 fertiggestellt werden soll. Darüber hinaus befindet sich in Caojing zurzeit eine World-Scale-Produktionsanlage für das Polycarbonat Makrolon® im Bau. Sie soll 2006 in Betrieb gehen und wird in Abhängigkeit von der Marktentwicklung nach und nach auf eine Gesamtkapazität von 200.000 Jahrestonnen ausgebaut.

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