Im ersten Halbjahr 2005 haben 39% der
Unternehmen der deutschen Kunststoff-Industrie bessere Geschäfte gemacht
als in den letzten sechs Monaten des Jahres 2004. Das meldet der
Branchendienst "Kunststoff Information" (KI) von der jüngsten
Konjunktur-Umfrage Anfang Juli.
Ein Drittel der Firmen berichtet stabile Geschäftsverläufe, ebenfalls
knapp ein Drittel beklagt für die erste Hälfte dieses Jahres jedoch eine
Verschlechterung der eigenen Situation - dabei hatten im Januar nur 14%
mit einem Einbruch gerechnet. Darunter leidet auch die
Investitionsbereitschaft: Fast ein Fünftel der Unternehmen aller
Größenbereiche korrigierte geplante
Investitionen nach unten.
Rückschlag für Maschinenbau
Die Hersteller von Maschinen zur Kunststoff-Verarbeitung mussten im
ersten Halbjahr herbe Rückschläge einstecken. Grund für den Einbruch bei
Produktion und Aufträgen ist vor allem der enttäuschende Export. Mehr
als die Hälfte der befragten Maschinenbauer gab an, die
Auslandsentwicklung habe sich verschlechtert - kein Unternehmen aus dem
Maschinenbau hatte dies zu Beginn des Jahres erwartet.
Arbeitsmarkt kommt in Bewegung
Positive Zeichen kommen dagegen vom Arbeitsmarkt. Zwar wurden in allen
Teilbranchen weiterhin Stellen abgebaut, es kamen aber im selben Umfang
neue hinzu. Da sich die Beschäftigtenzahl in 2004 per Saldo schlechter
entwickelte, scheint dies ein Zeichen für eine Trendwende sein. Zwar ist
noch nicht sicher, ob die Talsohle insbesondere im Maschinenbau bereits
erreicht ist, doch die Gesamtzahlen lassen positive Schlüsse zu: So
gehen 18% der befragten Unternehmen von neuen Jobeffekten für das zweite
Halbjahr aus - im Januar glaubten dies nur 14%. Negativ äußerten sich
nur noch 16% (Januar: 19%). 66% prognostizieren stabile
Beschäftigtenzahlen. Viel wird dabei von der Entwicklung des Ölpreises
abhängen, so die Einschätzungen.