BASF und Universität Harvard starten weitreichende Forschungszusammenarbeit

Partner gründen die "BASF Advanced Research Initiative" an der Universität Harvard

26.10.2007

Das Büro für Technologie-Entwicklung der Universität Harvard (Cambridge, Massachusetts) und die BASF Aktiengesellschaft haben eine Vereinbarung über die gemeinsame Gründung der Forschungsinitiative "BASF Advanced Research Initiative" bekannt gegeben. Die Initiative ist am Fachbereich "Engineering and Applied Sciences" (SEAS) angesiedelt, soll aber von den sehr guten Beziehungen zwischen Instituten und Fachbereichen der ganzen Universität profitieren.

Die Vereinbarung zwischen Forschern von Harvard und BASF ist ein neues Modell für die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie. Zugleich ist sie laut Unternehmen eine solide Grundlage für einen dynamischen geistigen Austausch. Wie in der Vereinbarung vorgesehen, wird BASF zunächst zehn Wissenschaftler in Harvard finanziell unterstützen. Innerhalb der kommenden fünf Jahre werden bis zu 20 Millionen US-Dollar investiert. Beide Parteien definieren und verfolgen Projekte in den Bereichen angewandte Physik, theoretische Physik, angewandte Mathematik, chemische Biologie, Systembiologie, Bioingenieurwesen und Materialforschung. Erweist sich ein Forschungsprojekt als tragfähig (Proof of Concept), wird die BASF Entwicklung und anschließende Kommerzialisierung des innovativen Produkts vorantreiben.

Die ersten Forschungsschwerpunkte umfassen:

- Entwicklung von neuen und verbesserten Konzepten zur Freisetzung von Wirkstoffmolekülen an einem bestimmten Ort, an dem sie kontrolliert ihre Wirkung entfalten. Die aktiven Moleküle werden hierzu mit passend aufgebauten Polymersystemen in Form von Partikeln, Cremes oder Pudern als Transportmittel kombiniert. Rezepturen dieser Art sind aus Anwendung in Pharmazeutika, Agrochemikalien, Kosmetika, Lebensmitteln und Tierfutter bekannt.

- Erforschung der Bildung von Biofilmen (mikrobielle Besiedlungen auf Oberflächen) und Ableitung neuer Strategien zur Bekämpfung oder Begrenzung ihres Wachstums durch Oberflächen- und Werkstoffveränderung. Die Kontrolle und Beseitigung solcher Mikroben ist wichtig für Krankenhäuser, aber auch für Forschungseinrichtungen oder industrielle Produktionen.

- Erforschung neuer chemischer Ansätze für Prozesse und Materialien beispielsweise zur Nutzung von Kohlendioxid als Rohstoff.

Die 'BASF Advanced Research Initiative' an der Universität Harvard untersteht der gemeinsamen Leitung von Dr. Jens Rieger (wissenschaftlicher Direktor der Polymerforschung bei BASF) und den Harvard-Professoren David Weitz (Mallinckrodt Professor of Physics and Applied Physics) sowie George Whitesides (Woodford L. and Ann A. Flowers University Professor). Rieger, Weitz und Whitesides werden Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fakultäten und Laboratorien der Universität Harvard in einem interdisziplinären Forschungsnetzwerk zusammenbringen. Die Wissenschaftler können über ihre Forschungsergebnisse berichten und diese veröffentlichen.

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