Parfüms "Made in France" sind weltweit die Nummer eins

Die nachhaltige Förderung des Forschungsstandorts Frankreich bringt die französische Kosmetikindustrie international an die Spitze

31.07.2008

Bis heute ist Frankreich das Land der Mode, hier entstehen auch die Düfte und Kosmetika von Marken wie L'Oréal, Chanel, LVMH und YSL-PPR. Weltweit macht die Kosmetik- und Parfümindustrie einen geschätzten Umsatz von 170 Milliarden US-Dollar (Eurostaf, Mai 2007), an dem Europa mit etwa 63 Milliarden Euro den größten Anteil trägt. In Frankreich sind die jährlichen Verkaufszahlen bis 2006 zum 40. Mal in Folge angestiegen. Laut der "Fédération des Industries de la Parfumerie" (FIPAR), dem Verband der Parfümindustrie, wurde mit 6,547 Milliarden Euro ein neuer Umsatzrekord erreicht.

Unter den französischen Unternehmen gilt L'Oréal als die weltweit größte Gruppe noch vor der amerikanischen Firma Procter & Gamble und dem englisch-holländischen Konzern Unilever. Daneben genießen die Marken Chanel, LVMH, Yves Rocher, Pierre Fabre Dermo Cosmétique, Clarins und YSL-PPR ebenfalls einen international ausgezeichneten Ruf. Auch Pharma-Großunternehmen wie Sanofi-Aventis und Johnson & Johnson konzentrieren sich auf den Schönheits- und Kosmetikbereich sowie auf den öffentlichen Gesundheitssektor. Der Industriezweig investiert in F&E für die Herstellung und Vermarktung der Produkte, um die Anforderungen an Produktsicherheit und Kundennachfrage zu vereinen. Philippe Favre, Präsident der Invest in France Agency, unterstreicht: "Die französische Regierung fördert die Forschung aktiv durch ein großzügiges steuerliches Förderprogramm für F&E, das 50 Prozent der Forschungs- und Entwicklungskosten im ersten Jahr erstattet, 40 Prozent im zweiten und 30 Prozent im dritten Jahr. Das Budget von über 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2006 wurde durch die Reform 2007 auf fast zwei Milliarden Euro für 2008 erhöht."

Im Bereich F&E haben zwei französische Cluster besondere Bedeutung: PASS ("Parfums, Arômes, Senteurs et Saveurs" - Parfüms, Aromen, Düfte und Geschmack), ein Zusammenschluss von Unternehmen der Regionen Provence-Alpes-Côte d'Azur sowie das in der Region Tours ansässige Kompetenznetz Cosmetic Valley (Sciences de la beauté et du bien être" - Schönheits- und Wellness-Wissenschaften). Die wichtigsten ausländischen Kosmetikfirmen wie Shiseido, Beiersdorf, Henkel, Coty Inc., Puig Group und Pacific Europe sind in Frankreich ebenfalls stark vertreten und profitieren von dem sehr lebendigen Markt. Der "Invest in France Report" von 2007 listet einige erfolgreiche ausländische Investitionsprojekte auf. Darunter befindet sich Pacific Chemicals Corp., ein koreanisches Unternehmen, das 2002 eine Parfümproduktionsstätte in Chartres errichtete. In der Region Haute Garonne baut das auf Rohstoffe für die Kosmetikindustrie spezialisierte Unternehmen Kobo Products Inc. (Japan und USA) seine Präsenz aus. Auch Natura, ein führendes Unternehmen im Bereich Bio-Kosmetik aus Brasilien, eröffnete in der Region ein Forschungszentrum zur Entwicklung innovativer Kosmetik-Technologie. Die hohe Attraktivität des Standorts Frankreich erstreckt sich auf die gesamte Parfüm- und Kosmetikindustrie sowie die damit verwandten Geschäftsbereiche. Hierzu gehören Hersteller von Flaschen, Aromen und Düften, wie die japanische Firma Takasago, Spezialist für Aromen und Parfüms oder der Spezialvertriebsbereich mit der kürzlich durch die Hutchison Whampoa-Gruppe aus Hongkong übernommenen Firma Marionnaud.

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