Vorzeigestartup tozero kommt nach GENDORF: Anlage für Batterierecycling geplant

Schneller Aufstieg in Europas Batteriekreislaufwirtschaft

30.07.2025
InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG

V.l.n.r.: tozero COO Ksenija Milicevic Neumann, Dominik Gschwendtner, Geschäftsleiter InfraServ Gendorf, und Alfred Sandner, Prokurist InfraServ Gendorf bei der Vertragsunterzeichnung.

Das Münchner DeepTech-Startup tozero baut im Chemiepark GENDORF ein Technikum für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien. Dafür hat das Unternehmen kürzlich einen Mietvertrag für ein bestehendes Gebäude unterzeichnet, das zur Errichtung einer Demonstrationsanlage genutzt wird.

Noch im Laufe des Jahres soll die neue Anlage in Betrieb gehen. Sie dient als technologische Grundlage für die Aufnahme der im Jahr 2026 geplanten kommerziellen Produktion. Das Besondere an dem von tozero entwickelten chemischen Batterierecyclingverfahrens ist die effiziente Rückgewinnung von hochreinem Lithium und Graphit, die anschließend wieder für die Herstellung neuer Batteriezellen verwendet werden können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Recyclingprozessen, bei denen meist nur Metalle wie Kupfer oder Aluminium erhalten bleiben und andere wertvolle Substanzen verloren gehen, lassen sich mit tozero damit deutlich mehr kritische Rohstoffe zurückgewinnen und damit im Kreislauf halten.

„Mit tozero entscheidet sich erneut ein technologischer Vorreiter aus der Kreislaufwirtschaft für den Chemiepark GENDORF“, sagt Dr. Christoph von Reden, Geschäftsleiter von InfraServ Gendorf, dem Betreiber des Chemieparks. Erst im Februar hatte das Startup PRUVIA den Bau einer kommerziellen Anlage für das chemische Kunststoffrecycling am Standort angekündigt.

„tozero stärkt unsere Position als Pionierstandort für junge, wachstumsstarke Unternehmen aus den Zukunftsindustrien“, so von Reden weiter. „Unsere Infrastruktur und unsere maßgeschneiderten Industriedienstleitungen für die Chemie- und Prozessindustrie sind ideale Voraussetzungen für Unternehmen mit Skalierungsambitionen. Diese Vorteile nutzen wir gezielt, um weitere Innovationstreiber nach Gendorf zu holen.“

Ksenija Milicevic Neumann, CTO von tozero erklärt: „Mit unserer Technologie führen wir kostbare und energieintensive Wertstoffe wie Lithium und Graphit in den Wirtschaftskreislauf zurück. Damit machen wir Deutschland und Europa zugleich unabhängiger von Rohstoffimporten. Potenzielle Abnehmer für die recycelten Wertstoffe haben wir bereits viele. Das Technikum im Chemiepark ist deswegen ein Meilenstein für uns und ein wichtiger Zwischenschritt in der Skalierung unserer Technologie. Der Chemiepark GENDORF mit seiner ‚Plug-and-play‘-Infrastruktur ist der ideale Standort für uns. Wir können uns hier ganz auf die Weiterentwicklung unserer eigenen Technologie konzentrieren, weil uns InfraServ Gendorf bei allen anderen Aufgaben unterstützt.“

Schneller Aufstieg in Europas Batteriekreislaufwirtschaft

Tozero wurde erst 2022 gegründet und hat seitdem rasche technologische Fortschritte im Recycling von Materialien aus Lithium-Ionen-Batterien vorzuweisen. Schon zwei Jahre nach der Gründung lieferte das Unternehmen erste Chargen recycelten, hochreinen Lithiums an europäische Kunden aus. Der Recyclingprozess ermöglicht eine Rückgewinnung von über 80 Prozent des Lithiums aus Altbatterien – und übertrifft damit schon heute die EU-Vorgaben für das Jahr 2031. Auch Graphit kann im Verfahren vollständig zurückgewonnen und in die lokale Lieferkette rückgeführt werden – ein entscheidender Beitrag zur Etablierung einer geschlossenen europäischen Batterie-Wertschöpfungskette. Tozero setzt bei seinen Verfahren bewusst auf die Verarbeitung von schwarzer Masse statt ganzer Batterien, um sich voll auf das technologische Herzstück – die effiziente und nachhaltige Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe – zu konzentrieren. Durch die Auslagerung der mechanischen Batteriezerlegung an spezialisierte Partner minimiert tozero Sicherheitsrisiken, senkt Logistikkosten und erhöht die Flexibilität und Skalierbarkeit seines Recyclingprozesses. Aktuell beschäftigt tozero rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus zehn Nationen am Standort München. In Gendorf plant das Unternehmen zunächst Investitionen im mittleren einstelligen Millionenbereich. Das Vorhaben wird dabei im Rahmen des EIC-Accelerator-Programms von der Europäischen Union kofinanziert.

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