Innovationen aus der Chemie sind Grundstein für Energiewende
VCI fordert Intensivierung und Bündelung der Werkstoffforschung
Die Chemie wird mit ihrer Forschung einen wichtigen Beitrag leisten, um die Herausforderungen der Energiewende zu meistern. Das machte Dr. Andreas Kreimeyer, Vorsitzender des Ausschusses Forschung, Wissenschaft und Bildung im VCI, vor der Presse in Frankfurt deutlich: „Unsere Innovationen zur Stromerzeugung und -speicherung sowie zur Erreichung höherer Energieeffizienz werden in Zukunft noch stärker gefragt sein als heute.“
Regenerative Energien
Mit ihren Hightech-Materialien könne die Chemie beispielsweise dazu beitragen, dass Windräder und photovoltaische Systeme leistungsfähiger und belastbarer werden. So arbeiten Forscher in der Branche an Verbundmaterialien mit Kohlenstoff-Nanoröhrchen, die eine Blattlänge für Windräder von bis zu 90 Metern zulassen. Sie entwickeln außerdem halbleitende Polymere für Photovoltaik-Module, die man kostengünstiger herstellen kann und besser verarbeiten kann.
Energieeffizienz und Klimaschutz
Darüber hinaus hilft die Chemie, Energie zu sparen und damit das Klima zu schützen. Das sei im Bau zum Beispiel möglich durch den Einsatz von Hochleistungsdämmmaterialien, Wärmeschutzfenstern, Dachisolierungen oder energiesparender Beleuchtung. So bringen die Forscher beispielsweise Dämmstoffen bei, Infrarotlicht zu absorbieren und in Wärme umzuwandeln.
Energiespeicherung
„Um den aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom besser speichern zu können, sind leistungsfähige Batterien notwendig, in denen sehr viel Chemie-Know-how steckt“, hob Kreimeyer weiter hervor. So forschen die Mitarbeiter in den Laboren an den entscheidenden Komponenten für praxistaugliche Hochleistungsbatterien – an Elektroden, Elektrolyten und Separatoren. Viel versprechende Ansätze für den Einsatz von Batterien als Großspeicher für Strom gebe es bei Natrium-Schwefel oder Redox-Flow-Batterien. Lithium-Ionen-Batterien in Elektrofahrzeugen könnten in Zukunft bei entsprechender Einbindung in Intelligente Netze (Smart Grids) ebenfalls als Energiepuffer für Strom genutzt werden. Auch auf dem Gebiet der Solarthermie, das heißt der Umwandlung von Sonnenlicht in Wärme, ist die Branche aktiv. Die Chemieforschung konzentriere sich dabei einerseits auf optimierte Wärmeträgeröle, andererseits auf Salze mit hoher Wärmekapazität, die zur Speicherung der Sonnenenergie eingesetzt werden können.
Die Chemie werde zum Gelingen der Energierevolution beitragen. Doch seien mehr Anstrengungen und ausreichend Zeit in der Forschung notwendig, um diese Herausforderungen zu stemmen. Darum appellierte Kreimeyer an das Bundesforschungsministerium, die Werkstoffforschung weiter zu intensivieren, die Forschungsförderung hierzu zu bündeln und das 10-Punkte-Programm zur Materialforschung konsequent umzusetzen.
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