VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel: Umsatzflaute im Jahr 2012

Schwacher Auftragsbestand und rückläufige Auftragseingänge bestimmen das Bild

08.05.2013 - Deutschland

Der Umsatz der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland sank im Geschäftsjahr 2012 um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtet der VDMA im Vorfeld der SNEC PV Power Expo in Shanghai. Die Zeiten des rapiden Ausbaus von Photovoltaik-Produktionskapazitäten sind damit endgültig passè. Die Photovoltaik-Zuliefererbranche leidet bereits seit Ende des Jahres 2011 unter großen Überkapazitäten. Diese Entwicklung hat sich über das Jahr 2012 kontinuierlich verschärft. „ Zu den Turbulenzen am Markt kommen die anhaltenden Handelskonflikte im Solarbereich hinzu. Wir spüren die dadurch hervorgerufene Unsicherheit bei unserer Kunden deutlich. Die Bereitschaft durch Investitionen in neueste Maschinen und innovative Produktions-Technologie die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken hat sich merklich abgekühlt", erklärt Dr. Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.

Der Benchmark mit seinen internationalen Marktbegleitern fällt aber nach wie vor positiv aus. Mit einem Weltmarktanteil von 55 Prozent konnten deutsche Unternehmen ihre Wettbewerbsposition im Geschäftsjahr 2012 konsequent ausbauen. „Deutsche PV-Maschinenbauer und Technologielieferanten punkten auch weiterhin mit Innovationskraft, Lösungsorientierung und Kundennähe. Beim Ausbau wettbewerbsfähiger Kapazitäten, sowie dem Replacement und Upgrade bestehender Fertigungskapazitäten setzten Top-Performern auf „Made in Germany" und damit auf wettbewerbsfähige Kostenstrukturen und höchste Qualität", unterstreicht Dr. Florian Wessendorf, Geschäftsführer von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.

Hohe Exportquote - Schlüsselsegment bleibt die Zellproduktion

Deutsche Photovoltaik-Zulieferer profitieren von der konsequenten Markterschließung und der stetigen Präsenz in Asien. Gut 70 Prozent der Gesamtumsätze konnten 2012 in Fernost verbucht werden. Auch wenn der Umsatzrückgang in Asien der Branche besonders zu schaffen macht, bleiben vor allem China und Taiwan Leitmärkte für Photovoltaik-Produktionsmittel. Als einziger Wachstumsmarkt entpuppte sich die USA, in der die Umsätze gegenüber 2011 um gute 30 Prozent gesteigert werden konnten. Die Exportquote belief sich 2012 auf 85 Prozent und liegt damit im langjährigen Mittel. Schlüsselsegment für den deutschen PV-Maschinenbau bleibt unangefochten das Zell-Equipment mit einem Anteil von gut 65 Prozent der Umsätze. Equipment für das kristalline Backend – die Modulproduktion – machte im Gesamtjahr 2012 knapp neun Prozent, Anlagen zur Poly-Silizium-, Ingot- und Waferfertigung gut sieben Prozent der Umsätze aus. Die restlichen 18 Prozent entfielen auf das Dünnschicht-Segment, das im Vergleich zu den anderen Segmenten den geringsten Umsatzrückgang verbuchen musste.

Rückläufige Auftragseingänge – neue Strategien gefragt

Die Auftragseingänge befanden sich zum Ende des Jahres 2012 auf anhaltend niedrigem Niveau. Im Vergleich zu den bereits rückläufigen Auftragseingängen des Vorjahres musste noch einmal ein Minus von gut 26 Prozent verbucht werden. Zwar dominiert auch bei den Orders der fernöstliche Markt, doch konnten erstmals weniger als 50 Prozent der Auftragseingänge in Asien akquiriert werden. Hier deutet sich eine stärkere Diversifizierung der Photovoltaik-Produktion an. Um die Wettbewerbsposition deutscher Photovoltaik-Maschinenbauer zu stärken, setzten hiesige Branchenführer verstärkt auf neue Strategien und neue Wege in einem geänderten Marktumfeld. Die Auftragsreichweite der Meldefirmen erreicht zum Ende des Jahres 2012 3,8 Produktionsmonate und damit ein deutlich schwächeres Niveau wie der Gesamtmaschinenbau (5,6 Monate im Februar 2013). „Obwohl die Herausforderungen für die Branche sicherlich keine kleinen sind, bin ich bei der Beurteilung der Zukunftsperspektiven für den Photovoltaik-Maschinenbau in Deutschland optimistisch. Wenn es uns gelingt unsere Stärken wie Technologieführerschaft, Nähe zum Kunden und Fokus auf Senkung der Produktionskosten auszuspielen werden wir auch beim nächsten Investitionszyklus die Nase wieder vorne haben", betont Fath.

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