Welche Bedeutung hat Griechenland für die deutsche Chemie?

Das Bild der EU als stabile Gemeinschaft hat Risse bekommen

07.07.2015 - Deutschland

Nach Einschätzung von VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann stellt der Ausgang des Referendums das Land vor eine politische, wirtschaftliche und soziale Zerreißprobe. Die Zukunft Griechenlands im Euroraum bleibe unklar.

Zum Ausgang des Referendums in Griechenland stellt Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) fest: „Die mehrheitliche Entscheidung der griechischen Bevölkerung gegen weitere Reformen und Sparauflagen stellt das Land vor eine politische, wirtschaftliche und soziale Zerreißprobe. Den Menschen stehen schwere Zeiten bevor. Wie die Tsipras-Regierung die Zukunft Griechenlands im Euroraum sieht und wie eine einvernehmliche Lösung mit den Kreditgebern aussehen kann, ist mehr denn je unklar. Eines steht aber fest: Das Bild der EU in der restlichen Welt als stabile Gemeinschaft hat Risse bekommen."

Die wirtschaftliche Bedeutung Griechenlands als Handelspartner für die Branche

Exporte: Griechenland spielt als Auslandsmarkt für die deutsche Chemie eine untergeordnete Rolle: Im letzten Jahr gingen chemisch-pharmazeutische Erzeugnisse im Wert von gut 1,3 Milliarden Euro dorthin. Auch 2013 und 2012 lag das Exportergebnis in dieser Höhe.

Dieser Wert entspricht 0,8 Prozent der Gesamtausfuhren der Branche. Bezogen auf die 28 EU-Mitgliedsstaaten liegt Griechenland damit auf Platz 14 – hinter Irland und vor Portugal.

Über die Hälfte der Ausfuhren (55 Prozent) entfallen auf pharmazeutische Produkte. An zweiter Stelle (14 Prozent) stehen Fein- und Spezialchemikalien gefolgt von Petrochemikalien (12 Prozent).

Importe: Im Jahr 2014 importierte Deutschland chemisch-pharmazeutische Produkte im Wert von gut 300 Millionen Euro aus Griechenland. Das entspricht 0,3 Prozent der Einfuhren dieser Warengruppe. Damit nimmt Griechenland Rang 18 unter den 28 EU-Mitgliedsstaaten ein.

Bei den Importen dominieren mit knapp 80 Prozent deutlich pharmazeutische Produkte. Fein- und Spezialchemikalien sowie Petrochemikalien nehmen jeweils 7 Prozent ein.

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