Mit Sonnenlicht zu sauberem Wasser
Junge Chemieingenieurin stellt durch UV-Strahlung gesundes Trinkwasser in Tansania her
Weltweit besitzen fast 800 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Besonders in ärmeren Ländern führt verunreinigtes Wasser zu Krankheiten oder gar zum Tod. So zum Beispiel im afrikanischen Tansania. Um diesem Missstand ein Ende zu setzen, braucht es innovative Ideen. Claudia Süssemilch hat mit solch einer Idee bereits viel erreicht. Als Mitglied des Vereins Ingenieure ohne Grenzen hat sie in Tansania eine Zisterne errichtet, die Regenwasser und Wasser aus der kommunalen Versorgung speichert. Der Clou: zur Reinhaltung wird einzig die Kraft der Sonne benötigt.

Chemieingenieurin Claudia Süssemilch
VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V.
Ein Entwicklungsland wie Tansania mit sauberem Trinkwasser zu versorgen ist keine leichte Aufgabe. Es fehlt an Know-how, Chemikalien und finanziellen Mitteln für konventionelle Reinigungsverfahren. Als junge Chemieingenieurin hat Claudia Süssemilch eine clevere Lösung für dieses Problem gefunden: Sonnenenergie. UV-Strahlung treibt dabei einen simplen chemischen Prozess an. Aus Wasser und Sauerstoff werden kurzlebige Radikale, die organische Verbindungen zersetzen und Bakterien und andere Verunreinigungen wirksam bekämpfen. Bereits heute versorgt Claudias erste Zisterne dieser Bauart ein ganzes Studentenwohnheim in der tansanischen Stadt Mtwara mit gesundem Trinkwasser.
Claudia Süssemilch redet nicht gerne um den heißen Brei herum. Schon immer wollte sie praktische Lösungen für Probleme finden. Kein Wunder also, dass ihr Interesse vor allem den naturwissenschaftlichen Fächern galt. Bei Chemieexperimenten in der Realschule erkannte sie, wie leicht die Reaktion zweier Stoffe zu einem Ergebnis führt. Ihre Leidenschaft für den Beruf der Chemieingenieurin war geweckt.
Bei Ingenieure ohne Grenzen bekam sie dann die Chance, ihre Fähigkeiten zu nutzen, um praktische Lösungen für die Probleme von Entwicklungsländern zu finden. Ganz nach ihrer Devise „Einfach mal machen und ausprobieren“ unterstützte sie die Organisation bei der Entwicklung innovativer Versorgungskonzepte. Claudias neuartige Zisterne ist nur ein Beispiel von Vielen. Und das Beste ist: Dank der Open-Source-Philosophie der Organisation, können in Zukunft noch viel mehr Menschen von Claudias zukunftsweisenden Ideen profitieren.
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