Kraftstoffe aus Biomasse: Süd-Chemie und Choren Industries vereinbaren Kooperation
Die Süd-Chemie AG, München, und die Choren Industries GmbH, Freiberg, haben am Freitag, 24. Januar 2003 einen Vertrag über eine Kooperation zur Herstellung von Kraftstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen unterzeichnet. Die Kooperation sieht die Entwicklung und Lieferung von Süd-Chemie Katalysatoren zur Umwandlung von Synthesegas in Kraftstoffe oder Wasserstoff und eine entsprechende verfahrenstechnische Unterstützung durch die Süd-Chemie AG vor. Herzstück der Choren-Technologie ist das Carbo-V®-Vergasungsverfahren. Damit ist Choren Industries Innovationsführerin bei der Herstellung von hochwertigem und hochreinem Synthesegas aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Stroh oder Energiepflanzen. Die Süd-Chemie Katalysatoren liefern die verfahrenstechnische Schnittstelle, um aus diesem Synthesegas erneuerbare, synthetische Kraftstoffe wie Methanol, Benzin oder Diesel herzustellen. Diese Kraftstoffe genügen den für den jeweiligen Anwendungsfall erforderlichen Spezifikationen und eignen sich somit zum breiten Einsatz in der Automobilindustrie und für weitere Märkte.
Die EU-Richtlinie KOM(2001) 547 zur Förderung der Verwertung von Biokraftstoffen sieht bis zum Jahre 2010 eine Substitution herkömmlicher Kraftstoffe durch regenerative Rohstoffe mit einem Anteil von 5,75 Prozent des EU-Kraftstoffmarktes vor, was einem Marktwert von 15 Mrd. Euro entspricht.
Choren vertraut auf die technische Kompetenz der Süd-Chemie, die auf dem Gebiet der Katalysatoren-Entwicklung nicht nur für die chemische und petrochemische Industrie, sondern auch für Hersteller nicht-erdölbasierter Kraftstoffe auf Basis von Synthesegas tätig ist. Die Süd-Chemie ist für diese Kooperation der optimale Partner, da sie über die entsprechende jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet verfügt, um für Choren kundengerechte Lösungen zu entwickeln.
Choren Industries arbeitet im Rahmen eines Forschungsvorhabens an der Herstellung von erneuerbaren synthetischen Kraftstoffen aus Biomasse. Partner dieses Vorhabens sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und die DaimlerChrysler AG, die ebenso wie die Volkswagen AG den in Freiberg erzeugten CHOREN-Fuel abnehmen und damit die Fahrzeugantriebe erproben werden.
Choren gewinnt aus Biomasse - Holz, Energiepflanzen und organische Reststoffe - in optimierten Vergasungsprozessen auf der Grundlage eigener Patente den hochwertigen Energieträger Gas. Dieses kann in dezentralen Motoren- oder Turbinenanlagen der Strom- und Wärmeproduktion dienen. Vorrangig wird es Choren in zentralen Produktionsanlagen zu transportfähigen, flüssigen, synthetischen Kraftstoffen (sog. CHOREN-Fuel) gemäß vorgegebener Spezifikation weiterverarbeiten, um Benzin und Diesel zu substituieren.
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