Zukunftsperspektiven der Labordienstleistungsbranche

21.04.2004

"Privatwirtschaftliche Dienstleistungslaboratorien am Markt der Zukunft", mit diesem Motto war die 11. Jahrestagung des Deutschen Verbandes Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) überschrieben, die vom 18. bis 20. März 2004 in Potsdam stattfand.

Neben den Mitgliedern des Verbandes konnte VUP-Präsident Dr. KlausPeter Lörcher erfreut auch eine beachtliche Zahl von Unternehmern der Branche begrüßen, die sich bisher noch nicht zu den Verbandsmitgliedern zählen.

Überlebenschancen abhängig von Unternehmensstrategien

Besonderes Highlight auf dem Programm war sicherlich die Diskussionsveranstaltung "Dienstleistungslaboratorien am Markt der Zukunft" bei der es dem VUP gelungen war, die Spitzen der Marktgrößen Institut Fresenius AG (Taunusstein), Agrolab Holding GmbH (Oberhummel) und UCL GmbH (Lünen) sowie des repräsentative "Spezialitätenlabor" HHAC Labor Dr. Heusler GmbH (Stutensee) für das Podium zu gewinnen.

Nachdenkliche Stille und provokante Diskussionsbeiträge aus dem Publikum wechselten, nachdem die Podiumsteilnehmer ihre Vorstellung von der Entwicklung des Marktes vorgestellt hatten:

"Es gibt Kämpfer, die sich dem Wettbewerb stellen, und Ausweichler, die ihre Zukunft als Spezialitätenlabors in Marktnischen sehen", war der einhellige Tenor zu den gegenwärtigen Strategien auf dem Markt.

"Von 10 Kämpfern bleiben dabei vielleicht 2 übrig. Umgekehrt wird es sich bei den Ausweichlern verhalten, wo 8 von 10 überleben könnten", ist die Vision von Dr. Rudolf Becker-Kaiser (UCL GmbH). "Mittelgroße Unternehmen werden aufgrund ihrer Kostenstruktur die größeren Probleme haben, sich unter den "Kämpfern" zu behaupten", stellt Werner Unger (Institut Fresenius AG) ergänzend fest.

Marktchancen sieht Dr. Hermann Heusler besonders für die "Ausweichler" im Outsourcing der Konzernlaboratorien. Dabei erscheinen die Segmente Lebensmittel und Produktprüfung besonders interessant. Für den Bereich der pharmazeutischen Untersuchungen sieht er für Einsteiger zu hohe Marktzugangsbarrieren, die aus den besonderen Qualitätsanforderungen resultieren.

Die Hoffnung, die Preisschlacht werde in den nächsten Jahren zum Stillstand kommen versucht Dr. Paul Wimmer (Agrolab Holding GmbH) zu zerstreuen. Viele Unternehmer hingen mit dem Herzblut an ihrem Geschäft. Aus dieser Mentalität resultiere, dass viele ihre Augen verschlössen, von der Substanz lebten und ihr erwirtschaftetes Vermögen langsam verbrauchten. "Die Marktbereinigung wird daher erst dann konsequent erfolgen, wenn sich das Problem durch fehlende Nachfolger "biologisch" regelt".

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