Keine Klimaverbesserung in der Chemie / Führungskräfte kritisieren Personalentwicklung und Geschäftsleitungen

27.07.2004

37 Prozent der Befragten geben der Personalentwicklung in den Unternehmen der chemischen Industrie die Noten mangelhaft oder ungenügend, für 30 Prozent mangelt es den Geschäftsleitungen an der Vorbildfunktion. Deutliche Kritik, die Führungskräfte aus der Chemie nach 2002 und 2003 auch in diesem Jahr wieder formulieren. Die vom Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) durchgeführte Befragung ermittelte die aktuelle Stimmung unter 1.875 außertariflichen und Leitenden Angestellten in 20 größeren Chemie- und Pharmaunternehmen mit knapp 250.000 Beschäftigten.

Der VAA fragte nach Unternehmensstrategien, Unternehmenskultur, Arbeitsbedingungen und persönlichen Befindlichkeiten. Positiv beurteilen die Führungskräfte das Betriebsklima in ihrem direkten Arbeitsumfeld (55 Prozent werten mit sehr gut oder gut) und erfreulich ist auch, dass ihnen wenig Mobbingfälle bekannt sind (für 57 Prozent unbekannt). Insgesamt werden die persönlichen Befindlichkeiten am besten benotet, die Unternehmensstrategien am schlechtesten.

Bei der Befragung wurde auch erhoben, ob die Unternehmen im letzten Jahr Maßnahmen zur Klimaverbesserung eingeleitet haben. 42 Prozent der Beteiligten antworten mit Ja (Vorjahr 51 Prozent), 58 Prozent mit Nein. Wer Ja sagt, beantwortet alle Fragen des Fragebogens positiver (durchschnittlicher Mittelwert 2,8). Bei den Anderen ist die Stimmung deutlich schlechter (durchschnittlicher Mittelwert 3,5).

14 der 20 in das Ranking einbezogenen Unternehmen verschlechterten sich im Vergleich zur Vorjahresumfrage in der Einschätzung durch die Führungskräfte leicht. Cognis, Schott, Schering und Wacker traf es deutlicher. Leicht erholt zeigen sich Beiersdorf, Henkel und Bayer.

Als Gewinner präsentiert sich zum dritten Mal Boehringer Ingelheim. Von Platz 5 auf 2 verbesserte sich Beiersdorf. Altana Pharma ist im dritten Jahr konstant in der Spitzengruppe, jetzt auf Rang 3.

Obwohl von den Führungskräften leicht positiver beurteilt, landet Bayer auf dem 18. Rang. Sankyo Pharma und Clariant, auf den Rängen 19 und 20, verschlechterten sich nochmals im Mittelwert.

Der leichte "Klimaeinbruch" im Vergleich zu 2003 erklärt sich vorrangig durch die weiter angespannte wirtschaftliche Situation für die Unternehmen der chemischen Industrie und die fortlaufenden Umstrukturierungen.

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