Der Chef ist nur selten eine Frau / In der Chemie verbessern sich die Karrierechancen von Akademikerinnen nur langsam

07.08.2001
In den Führungsetagen von Chemieunternehmen sind Frauen immer noch in der Minderheit, aber zumindest 32 Prozent der befragten Frauen sind heute Leitende Angestellte. Dies ergab eine Umfrage des Verbandes angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) unter Führungskräften und Führungsnachwuchskräften der Branche. 1.325 außertarifliche und Leitende Angestellte beteiligten sich an der Umfrage. Davon waren 57 Prozent Frauen und 43 Prozent Männer. Das Durchschnittsalter der befragten Frauen lag bei 41 Jahren, das der Männer bei 46 Jahren. Über 80 Prozent hatten einen technisch-naturwissenschaftlichen Hochschulabschluss. Etwa die Hälfte aller Berufsanfänger starteten in der Forschung und Entwicklung. Zum Zeitpunkt der Erhebung forschten nur noch 26 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer. Der Wechsel in andere Unternehmensbereiche ist für Frauen heute genauso selbstverständlich wie für Männer. War früher die Dokumentation eine typische Berufsstation für Frauen, wechseln sie heute häufiger ins Marketing, ins Qualitätsmanagement oder in zentrale Service-Einheiten. Bei den Männern ist nach wie vor der Wechsel in die Produktion, aber auch in zentrale Service-Einheiten, üblich. Während ihres Berufsweges nahmen 32 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer an karrierefördernden Maßnahmen wie »Arbeiten in Stabsfunktion», »Job-Rotation» oder »Projektarbeit» teil. Selbstverständlich war für beide Gruppen die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen. Einen Auslandsaufenthalt, der karrierefördernd sein kann, hatten gut 11 Prozent der Frauen und etwas über 21 Prozent der Männer bereits beendet. Leitende Angestellte sind mittlerweile 54 Prozent der befragten Männer und 32 Prozent der Frauen. Dabei ist es nicht abhängig von der Unternehmensgröße, ob Frauen Leitende Angestellte sind oder nicht. Auf der Hierarchie-Ebene der oberen Führungskräfte wie etwa die Bereichsleitung sind 11 Prozent der befragten Männer und 4,5 Prozent der Frauen tätig. Auf der Ebene von Abteilungsleiter und Gruppenleiter sind es 18 Prozent der befragten Frauen und 33 Prozent der Männer. Mit ihrer bisherigen beruflichen Entwicklung sind über 63 Prozent der Frauen und über 75 Prozent der Männer zufrieden. Hingegen fühlten sich bei Stellenbesetzungen knapp 31 Prozent der Frauen und gut 24 Prozent der Männer übergangen. Als zufrieden mit der derzeitigen Gehaltssituation äußerten sich 51 Prozent der Frauen und 52 Prozent der Männer.

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