Generikaverband sieht Konzentrationsbefürchtungen bestätigt

24.02.2005

In seinen Befürchtungen bestätigt sieht sich der Deutsche Generikaverband mit der Übernahme des Generikakherstellers Hexal durch das Schweizer Pharmaunternehmen Novartis. "Wir haben immer vor einer Marktkonzentration im Generikabereich gewarnt, weil dadurch der Wettbewerb der Generikahersteller untereinander, aber auch der Wettbewerb zu den patentgeschützten Arzneimitteln in Frage gestellt wird," sagte Dr. Dietmar Buchberger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Generikaverbandes, in einer Stellungsnahme. Wenn sich jetzt die Entwicklung abzeichne, dass forschende Arzneimittelhersteller zugleich das Marktsegment außerhalb des Patentschutzes mitbedienten, könne von einem funktionierenden Wettbewerb auf dem Pharmamarkt endgültig nicht mehr gesprochen werden. Es sei klar, dass sich der Preisabstand zwischen Generikum und Original kontinuierlich verringere, wenn unabhängige Generikahersteller nach und nach aus dem Markt gedrängt werden. "Diese Entwicklung schwächt letztlich den Forschungsstandort Deutschland, weil sie den Innovationsdruck aus dem System nimmt, und sie schadet den Versicherten und Patienten, weil sie für bewährte Arzneimittel die Preise künstlich in die Höhe treibt", so Buchberger.

Der Verbands-Chef forderte die Politik nachdrücklich auf, diesen Konzentrationsprozess auch durch den konsequenten Abbau regulatorischer Hürden zu stoppen. Noch immer sei es beispielsweise für ältere, bewährte Generika nur über den teuren Weg einer Neuzulassung möglich, die Indikationsstellung dem neuesten Forschungsstand entsprechend zu aktualisieren. Auch unnötig lange Zulassungsfristen und die wettbewerbsfeindliche Aut-Idem-Regelung begünstigen einen Selektionsprozess zugunsten der großen Konzerne. "Wir fürchten nicht etwa den Wettbewerb, sondern wir fürchten sinnlose Markteintrittsbarrieren, die so hoch sind, dass sie von mittelständischen standortgebundenen Generikaherstellern nicht mehr übersprungen werden können", so Buchberger. Die aktuellen Ereignisse auf dem Generikamarkt zeigten eine Einwicklung auf, die nicht im Sinne der Verbraucher, der Politik und des Krankenversicherungssystems sein könne.

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