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Ende der Isolation: Leitfähige Kunststoffe eröffnen neue Märkte
22.08.2001
Kunststoffe - so haben wir es gelernt - leiten im Gegensatz zu Metall keine Elektrizität. Diese Schulweisheit wurde von neuster Forschung und Entwicklung widerlegt und die Entdecker im Jahr 2000 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Wie die Unternehmensberatung Frost & Sullivan in einer aktuellen Analyse mit dem Titel "Conductive Polymers" aufzeigt, eröffnet diese Technologie eine große Zahl neuartiger und spannender Einsatzmöglichkeiten für Polymere. Die Vorteile gegenüber herkömmlichen Materialien liegen in der einfacheren Verarbeitungsmöglichkeit der leitfähigen Polymere. Zudem sind sie oftmals leichter, robuster, umweltfreundlicher und kostengünstiger. Leitfähige Polymere sind organische, aus Kohlenstoffen und anderen Nichtmetallelementen zusammengesetzte Stoffe. "Polymere werden heute in den verschiedensten Branchen von der Elektronik bis hin zu anti-statischen Textilien eingesetzt. Auch militärische Anwendungen sind darunter", so Analyst Joe Constance von Technical Insights (www.technical-insights.frost.com), einem neu erworbenen Unternehmensbereich von Frost & Sullivan. Abschirmung, Korrosionsschutz, Energielieferant - die Einsatzgebiete sind vielfältig Leitfähige Polymere eignen sich als Beschichtungen zur Auflösung elektrostatischer Aufladung oder Abschirmung elektromagnetischer Störungen sowie als Korrosionsschutzbeschichtung für Metalle. Insbesondere im Korrosionsschutz bietet sich ein enormes Umsatzpotenzial. Batterien sind ein weiteres Einsatzfeld für leitfähige Polymere. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass sie kleiner sind als herkömmliche Batterien und zudem sehr flexibel in ihrer Form. Wissenschaftler haben den Plan, extrem dünne Kraftstoffzellen zu entwickeln, die zum Beispiel eine Wand oder einen ganzen Satelliten bedecken können. Zudem sind derartige Batterien auch weniger anfällig gegen extreme Temperaturen. Polymere in Elektronik und Mess- und Regeltechnik In der Elektronik verwendet man Polymere zur Abschirmung gegen elektromagnetische Interferenzen sowie in elektronischen Schaltkreisen. In der Mess- und Regeltechnik setzt man Polymere als Sensormaterialien in elektronischen Messfühlern ein, die beispielsweise umweltgefährdende Chemikalien und Schadstoffemissionen feststellen oder die Konzentration von Geschmacksstoffen und Aromen in Nahrungsmitteln überwachen. Bildschirme aus Polymeren Weitere Verwendungsmöglichkeiten befinden sich noch in der Entwicklungsphase. Besonders interessant ist der Einsatz leitfähiger Polymere in Flüssigkristallanzeigen (Liquid Crystal Display- LCD). LCDs finden sich unter anderem in elektronischen Uhren, Anzeigetafeln elektrischer Geräte und Instrumente, Armaturenbrettern oder Cockpitanzeigen. In Mobiltelefonen ist das Display üblicherweise der schwerste, teuerste und am meisten Energie verbrauchende Bestandteil. Vom Einsatz leitfähiger Polymere versprechen sich die Forscher einen erheblich geringeren Energieverbrauch sowie eine leichtere Produktion. Vorstellbar sind auch extrem dünne und flexible Bildschirme, die ganz neue Einsatzgebiete versprechen. Die Liste der möglichen Verwendungsfelder für leitfähige Polymere ist enorm und das kommerzielle Potenzial ist derzeit nur schwer abzuschätzen. Fest steht auf jeden Fall, dass es sich um eine bahnbrechende Entwicklung handelt, die in verschiedensten Technologien Verwendung finden wird. Die Studie "Conductive Polymers" (Report D209)" ist zu beziehen bei Frost & Sullivan, Münchener Str. 30, 60329 Frankfurt/Main, Ansprechpartnerin Katja Feick, Tel. 069-77033-12, Fax 069-234566
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