Düsseldorf (dpa) - Pizza und Pasta mit viel Tomatenmark sind ein guter Sonnenschutz. Dies ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie am Institut für Physiologische
Chemie der Düsseldorfer Heine- Universität. Erstmals sei damit nachgewiesen, dass und in welchem Umfang «gängige
Lebensmittel aus dem Supermarkt» einen Hautschutzeffekt haben können, erklärten die Professoren Wilhelm
Stahl und Helmut Sies am Mittwoch. Generell sei bereits klar, dass eine Ernährung mit viel Früchten und Gemüse wegen ihrer
Wirkstoffe wie der
Carotinoide (Pflanzenpigmente) bestimmten Krebsarten und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirken.
Beim Genuss von 40 Gramm Tomatenmark täglich über längere Zeit entspreche der erzielte Effekt in etwa einem Sonnenschutzfaktor von Zwei bis Drei. Dies mache aber die Verwendung von Cremes beim Sonnenbad keineswegs überflüssig, warnten die beiden Professoren. Allerdings könne entsprechende Ernährung einen geeigneten «Grundschutz» für die
Haut darstellen. Der Schutzeffekt gehe bei Tomaten-Abstinenz nach etwa zwei Wochen verloren.
Für den Schutz der Haut vor Sonnenbrand komme besonders das Pflanzenpigment Lycopin in Betracht, das sich in hoher
Konzentration in handelsüblichem Tomatenmark befinde, sagten die beiden Wissenschaftler. Durch ein Experiment in Düsseldorf sei bei Versuchspersonen, die täglich 40 Gramm Tomatenmark mit Olivenöl gegessen hatten, nach zehn Wochen ein deutlicher Schutzeffekt für die Haut gemessen worden. Dies beweise, dass nicht nur durch Carotin- Präparate, sondern auch mit carotinreicher Nahrung aus dem üblichen Handel in Verbindung mit Fett-Aufnahme bei längerem Verzehr ein Hautschutz «prinzipiell möglich» sei.
In den USA hätten aktuelle Studien sogar bewiesen, dass sich bei häufigem Tomaten- oder Pizza-Verzehr das Risiko des Prostatakrebses vermindere. Unklar ist den beiden Düsseldorfer Forschern allerdings noch die beste Dosierung: «Aber drei Mal pro Woche zum Italiener, das ist schon ok....»