BfR-Statusseminar zu Uran in Lebens- und Futtermitteln
Einschätzung des BfR bestätigt - aktuell kein gesundheitliches Risiko für Verbraucher erkennbar
Uran ist ein in der Umwelt weit verbreitetes radioaktives Schwermetall. Uranverbindungen sind natürliche Bestandteile bestimmter Gesteine und Mineralien und kommen in Wasser, Boden und Luft vor. Spuren von Uran sind daher auch in vielen Lebens- und Futtermitteln sowie in manchen Trink- und Mineralwässern nachweisbar. Der Mensch nimmt täglich mit der Nahrung durchschnittlich etwa ein bis vier Mikrogramm Uran zu sich. Ungefähr die Hälfte stammt aus Getränken und Trinkwasser. Deshalb standen auf dem Statusseminar neben der gesundheitlichen Beurteilung des BfR von Uran in Mineralwässern auch die Bewertung von Uran im Trinkwasser im Vordergrund.
Weitere Diskussionsbeiträge beschäftigten sich mit dem Verhalten von Uran in der Nahrungskette. Besonderes Augenmerk wurde in diesem Zusammenhang der Bedeutung von Uran in phosphathaltigen Düngemitteln gewidmet. Ausgewählte Fragestellungen zum Verhalten von Uran im Boden und dem Übergang in die Nahrungskette sind Gegenstand laufender sowie geplanter Forschungsvorhaben.
Bei der Diskussion des Gefährdungspotenzials von Uran wurde neben der chemischen Toxizität von Uran im Kreis der Fachleute auch die radiotoxische Bedeutung dieses Elements thematisiert. Es bestand Einigkeit darüber, dass bei der gesundheitlichen Bewertung von Uran in Lebens- und Futtermitteln zukünftig die chemische Wirkung und die Strahlenwirkung gemeinsam berücksichtigt werden sollten. Im Zusammenhang mit den Erkenntnissen zu Urankontaminationen im Erzbergbau wurden auf dem Seminar Erfahrungen bestätigt, dass bei der Analyse von Proben und der Bewertung von Uran stets die unterschiedlichen chemischen Bindungsformen berücksichtigt werden müssen.
Grundsätzlich gilt für alle Stoffe mit toxischem Potenzial, dass deren Aufnahme aus Vorsorgegründen so niedrig wie möglich gehalten werden sollte. Daher empfiehlt das BfR aus Gründen des vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes, Maßnahmen zur Verminderung der Uranaufnahme über Mineralwasser zu ergreifen. Für Mineralwasser, das als "geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung" ausgelobt wird, sollten gesonderte Regelungen gelten.
Das BfR stellt fest, dass der derzeitige auf dem Statusseminar dargestellte wissenschaftliche Kenntnisstand kein nennenswertes gesundheitliches Risiko für den Menschen durch Uran in Lebens- und Futtermitteln erkennen lässt.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die chemische Industrie, Analytik, Labor und Prozess bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.