Sanofi hat durch Plavix-Prozessverschiebung Zeit für Verteidigung

19.09.2005

(dpa-AFX) Sanofi-Aventis hat nach Ansicht von Experten durch die Verschiebung des US-Prozesses im Patentstreit um seinen lukrativen Blutverdünner Plavix mehr Zeit zur Verteidigung gewonnen. Der ungewisse Ausgang des anstehenden US-Gerichtsverfahrens mit dem kanadischen Generikahersteller Apotex laste aber weiterhin auf der Aktie.

Kommt es in den USA zu Konkurrenz durch Generikaprodukte, kann ein Originalmedikament binnen weniger Monaten bis zu 80 Prozent seiner früheren Umsätze einbüßen. Plavix ist neben dem ebenfalls von Generika-Konkurrenz bedrohten Lovenox einer der wichtigsten Umsatzträger der Franzosen.

Der französische Pharmariese hatte mitgeteilt, dass ein US-Gericht den Verhandlungsbeginn für das Verfahren um den Patentschutz von Plavix auf den 5. April 2006 gelegt hat. Nach Einschätzung einiger Analysten kommt der Prozessbeginn damit später als erwartet. Plavix spülte den Franzosen im Vorjahr 1,7 Milliarden Euro Umsatz in die Kasse. "Für Investoren bedeutet die Verzögerung bei dem Verhandlungsauftakt, dass die Sanofi-Aktie weiterhin von der Unsicherheit über den Ausgang belastet werden kann", erklärte ein Analyst einer Londoner Investmentbank.

Apotex und die indische Generikafirma Dr. Reddy's Laboratories greifen das in den USA im Jahr 2011 auslaufende Plavix-Patent seit 2002 an, um ihre Nachahmerversion auf dem weltweit größten Pharmamarkt verkaufen zu können.

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