Zehn Ticona-Standorte in engerer Wahl - Belegschaft will Rhein-Main

06.03.2007

(dpa-AFX) Bei der Suche nach einem neuen Standort für das dem Frankfurter Flughafen weichende Chemiewerk Ticona sind nach Angaben der Betreiber noch zehn Möglichkeiten in der engeren Wahl. Geprüft würden Standorte in den Regionen Rhein-Main, Rhein-Ruhr und im so genannten Chemiedreieck in Ostdeutschland, sagte der Sprecher der Ticona-Eigentümerin Celanese, Jens Kurth, am Sonntag der dpa. "Es ist noch keine Vorauswahl getroffen worden." Kurth betonte: "Rhein- Main ist ein Kandidat wie andere Regionen auch."

Die Belegschaft hatte erneut einen Verbleib von Ticona in Hessen gefordert. "Wir wollen unbedingt hier bleiben und vorzugsweise in Frankfurt-Höchst, alles andere würde schwere soziale Einschnitte bedeuten", sagte Betriebsratschef Axel Weidner. Das bisherige Ticona-Werk in Kelsterbach bei Frankfurt wird nach einer Vereinbarung der Celanese AG und dem Flughafenbetreiber Fraport zu Gunsten einer neuen Landebahn aufgegeben.

Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagausgabe) sind die Chancen gestiegen, dass auch der neue Standort im Großraum Frankfurt liegt. Es zeichne sich eine "leichte Präferenz" für die Region ab. Für Hessen spreche, dass dann auf die erfahrenen Mitarbeiter zurückgegriffen werden könne. Auch eine Nähe zum Flughafen gilt als Vorteil.

Celanese-Sprecher Kurth betonte, es gebe derzeit keine Präferenz für das Rhein-Main-Gebiet. Er versicherte: "Es ist unser festes Ziel, im Laufe des zweiten Quartals 2007 die Standortentscheidung zu treffen." Betriebsratschef Weidner äußerte die Hoffnung, dass schon Ende dieses Monats ein Ergebnis bekannt gegeben wird: "Jeder Tag mehr erhöht die Verunsicherung in der Belegschaft." Betroffen sind gut 400 Mitarbeiter.

Das Chemiewerk galt lange als Hindernis für den Ausbau des größten deutschen Flughafens. Dessen Betreiber hatte wiederholt Kapazitätsengpässe beklagt und den Ausbau angemahnt. Nach der Einigung mit Celanese, für die Fraport 650 Millionen Euro zahlte, soll die neue Landebahn im Nordwesten nun wie geplant gebaut und von 2011 an genutzt werden.

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