Chemie-Karriere durch alternative Einstiegswege

ChemieKarriere.NET präsentiert Jobperspektiven für Chemiker jenseits von Forschung und Entwicklung

27.06.2007

Das Bild vom typischen Karriereweg eines Chemikers in Forschung und Entwicklung scheint seit Jahren klar definiert zu sein. Die Realität des aktuellen Arbeitsmarkts lässt jedoch alternative Berufsfelder immer attraktiver erscheinen und bietet Absolventen frische Perspektiven.

Für Chemiestudenten ist der Karriereweg scheinbar klar vorgezeichnet: Nach dem Diplom- bzw. Masterabschluss folgt beinahe automatisch die Promotion. Von dort aus führt der Wunschweg in die Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines der großen Chemie- und Pharmakonzerne. Tatsächlich haben laut Zahlen der Gesellschaft Deutscher Chemiker ("Chemiestudiengänge in Deutschland, Statistische Daten 2005", GDCh Juni 2006) nur knapp 9 Prozent der diplomierten Chemiker einen Berufseinstieg dem weiteren Verbleib an den Universitäten vorgezogen. Von diesen Absolventen haben allerdings 2/3 im ersten Jahr einen Arbeitsplatz, vorzugsweise in der chemischen Industrie, gefunden. Trotzdem gilt die Promotion bei den Chemikern in der Regel immer noch als nötige Pflichtübung für die Berufsqualifikation. Die Statistiken über den ersten Berufsschritt promovierter Chemiker scheinen diesem Ansatz Recht zu geben, werden hier nur knapp 10 Prozent als arbeitssuchend ausgewiesen. Vor dem Hintergrund des hohen Anteils von Chemikern, die die Zeit nach ihrer Promotion mit einer Postdoc-Tätigkeit überbrücken, wird deutlich, dass wahrscheinlich weniger als der Hälfte der promovierten Chemiker auf Anhieb der Einstieg ins Berufsleben gelingt.

Aus diesem Grund kommt neuen Berufsperspektiven für Chemiker eine immer größere Bedeutung zu. Patentwesen, Vertrieb, Beratung, Marketing, Chemikalienrecht oder auch Medien bieten alternative Betätigungsfelder jenseits von Forschung und Entwicklung. Bei vielen dieser Jobchancen kommt es weniger auf eine Promotion als auf weitergehende Kenntnisse und Interessen jenseits der Chemie an. So bleiben derzeit in Bereichen wie dem Vertrieb von Labor- und Analysetechnik Stellen unbesetzt, da es an geeigneten Kandidaten fehlt.

"Die Karriere eines Chemikers scheint vorherbestimmt, so dass hier viele Vorurteile herrschen, die die Perspektiven der Absolventen beschränken können. So hat der Bereich Vertrieb bei vielen Absolventen ein negatives Image, obwohl es auch hier eher um anwendungsbezogene Problemlösungen für den Kunden, als um bloßes Klinkenputzen geht", erklärt Stefan Knecht, Geschäftsführer der Chemie.DE Information Service GmbH. "Für die Firmen auf der Suche nach neuen Mitarbeitern ergibt sich parallel das Problem, dass viele Kandidaten Kenntnisse oder Interessen wie Verkaufstalent, Rechts- oder Wirtschaftskenntnisse oder Marketingerfahrung missen lassen. Dabei kann die Bewertung der persönlichen Neigungen und das Einbringen von Fähigkeiten außerhalb der Chemie für Absolventen durchaus eine Alternative zum 'Pflichtprogramm' Promotion und Post-Doc bieten. Ein rechtzeitiger Blick auf spezialisierte Karrierebörsen wie ChemieKarriere.NET oder BioKarriere.NET hilft dabei, die Möglichkeiten des aktuellen Arbeitsmarkts besser einzuschätzen und sich dort gezielter mit seinen eigenen Stärken einzubringen."

Einen Vortrag zum Thema klassischer und alternativer Berufswege für Chemiker präsentiert die Chemie.DE Information Service GmbH im Rahmen der Messe "Job or Master" am 30.6.2007 in Bochum.

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