Bioimpedanzanalyse misst das Trockengewicht von Dialysepatienten

21.12.2001
Fresenius Medical Care und Xitron Technologies Inc., San Diego, USA, haben im Rahmen einer Technologiekooperation ein nichtinvasives Verfahren zur zuverlässigen Bestimmung des Trockengewichts von Dialysepatienten entwickelt. Das neue System soll der chronischen Hypervolämie bei Dialysepatienten maßgeblich entgegenwirken und so wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität und Lebenserwartung von Menschen mit chronischem Nierenversagen beitragen. Neben dem aktuellen Flüssigkeitsstatus liefert das System auch klinisch relevante Informationen zum Ernährungsstatus der Patienten. Durch die Reduzierung kardiovaskulärer Begleiterkrankungen steigert es die Kosteneffizienz im Gesundheitswesen. Die physiologische Einstellung des Flüssigkeitshaushalts, bei der insbesondere das optimale Ziel- bzw. Trockengewicht des Patienten bestimmt wird, ist neben der Entfernung von Urämietoxinen wichtigstes Ziel der Dialysebehandlung. Der Flüssigkeitshaushalt chronisch nierenkranker Patienten ist durch die ganz oder teilweise fehlende Diurese (Harn-Ausscheidung) massiv gestört. Infolgedessen kommt es häufig zu einer chronischen Überwässerung, die als wesentliche Ursache für Bluthochdruck und schwere kardiovaskuläre Folgeerkrankungen gilt. Diese Erkrankungen sind bei Dialysepatienten weitaus häufiger anzutreffen als bei Menschen ohne chronisches Nierenversagen. Die daher therapeutisch sehr wichtige korrekte Bestimmung des in-dividuellen Trockengewichts war bisher sehr problematisch. Mit dem neuen System steht nun erstmals eine zuverlässige und praktikable Methode zur Bestimmung des individuellen Trockengewichts zur Verfügung. Das System basiert auf einem multifrequenten Bioimpedanzmessgerät, mit dem sich schnell, kostengünstig und exakt das intra- und extrazelluläre Flüssigkeitsvolumen (ICF, ECF) bestimmen lässt. Fresenius Medical Care hat von Xitron die weltweit exklusive Lizenz für den Einsatz dieser Technologie in der Dialyse erworben und die Messtechnik um ein leistungsfähiges, softwaregestütztes Therapiekonzept erweitert. Die Software enthält einen innovativen Algorithmus zur patientenindividuellen Ermittlung klinisch relevanter Information über den Ernährungs- und Flüssigkeitsstatus der Dialyse-Patienten. Die Markteinführung des Systems ist für die erste Hälfte des Jahres 2002 geplant.

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