LANSING (dpa-AFX) - Der weltweit fünftgrößte Pharmakonzern
Bristol-Myers Squibb Co. sieht sich mit einer Kartellrechtsklage von 29 US-Bundesstaaten konfrontiert, weil er die Zulassung von relativ preiswerten Medikamenten gegen
Brustkrebs verhindert haben soll. Wie die Justizministerin des Staates Michigan, Jennifer Granholm, am Dienstag mitteilte, wird dem Unternehmen vorgeworfen, die Vergabe von Patentrechten manipuliert zu haben, um Konkurrenzprodukte zu seinem Medikament Taxol zu verhindern.
Das Medikament ist auch in
Deutschland erhältlich. Bei den preiswerteren Produkten der Konkurrenz handelt es sich den Angaben zufolge um so genannte generische
Medikamente, welche die selben
Wirkstoffe wie Taxol enthalten.
Die Aufsichtsbehörde
FDA hatte Bristol 1992 die alleinigen Verkaufsrechte für Taxol über einen Zeitraum von fünf Jahren erteilt. Danach habe das Unternehmen
Patente erworben, die die Konkurrenz daran gehindert hätten, bis zum Jahr 2000 generische Alternativen zu Taxol zu entwickeln, sagte Granholm. Diese anderen Medikamente wären nach ihren Angaben um ein Drittel preiswerter gewesen.
Bristol erzielte nach Angaben der Ministerin mit dem Medikament seit 1998 Einnahmen von mindestens 5,4 Milliarden US-Dollar (rund 5,7 Mrd. Euro). "Bristol machte Milliarden mit diesem einzigen Mittel, während unzähligen Frauen der Zugang zu einer erschwinglicheren Therapie verweigert wurde", sagte Granholm.