Wintershall: Vorerst keine Schiefergasförderung in Europa

13.07.2012 - Deutschland

(dpa) Der Erdöl- und Erdgasproduzent Wintershall schließt die umstrittene Förderung von Schiefergas in den nächsten Jahren in Europa aus. Das werde es seiner Ansicht nach nicht vor den nächsten zehn Jahren geben, sagte am Mittwoch der Leiter der deutschen Wintershall-Aktivitäten, Joachim Pünnel, in Barnstorf bei Diepholz. «Ich schließe das sogar in Europa aus», ergänzte Wintershall-Vorstandschef Rainer Seele.

Es müssten noch zu viele offene Fragen geklärt werden. Erfahrungen mit der Schiefergas-Förderung gibt es hierzulande noch nicht. Die Förderschichten liegen vergleichsweise näher an der Erdoberfläche als bei Gas aus festen Sandsteinschichten.

Für die Erschließung von Schiefergas-Vorkommen müsste die höchst umstrittene Fracking-Technologie angewandt werden. Dabei wird mit hohem Druck die Gesteinsschicht mit Wasser aufgebrochen, damit das Gas fließen kann. Dabei werden auch Chemikalien eingesetzt. Aus den USA sind in dem Zusammenhang Umweltprobleme bekannt geworden. Daher stehen in Deutschland auch viele Politiker und Bürger der Technik skeptisch gegenüber.

Die Fracking-Technik werde in Deutschland seit 30 Jahren schon problemlos bei der Erdgasförderung aus 4000 Meter tiefen Sandsteinformationen, dem so genannten Tight Gas, eingesetzt, sagte Seele. Daran wolle die BASF-Tochter Wintershall auch festhalten. «Ohne Fracking gibt es keine Zukunft bei der Gasförderung in Niedersachsen», sagte Seele. In dem Bundesland liegen 95 Prozent der deutschen Erdgasproduktion.

Wintershall eröffnete am Mittwoch in Barnstorf ein neues weltweitetes Bohrkernlager für die Untersuchung von Gesteinsproben für die Suche nach Gas- und Erdölfeldern.

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