Betriebsrat vom Stellenabbau bei Bayer überrascht

16.09.2002

Leverkusen (dpa) - Der Betriebsrat der Bayer AG ist von den neuen geplanten Maßnahmen zum Stellenabbau überrascht worden. «Wir haben den Vorstand aufgefordert, sofort mit uns in Verhandlungen zu treten», sagte der Betriebsratsvorsitzende der Bayer AG, Thomas de Win, am Freitag in einem dpa-Gespräch. Der Chemie-und Pharmakonzern hatte am Donnerstag angekündigt, über den bereits beschlossenen Abbau von 10 300 Stellen hinaus weitere 4700 Arbeitsplätze konzernweit zu streichen. Davon seien rund 1900 Jobs in den deutschen Werken betroffen.

«Wir wollen vom Vorstand wissen, welche Unternehmensbereiche betroffen und in welchen Werken die Kürzungen vorgesehen sind», sagte de Win weiter. Dabei müssten die konkreten Maßnahmen genannt werden, mit welchen die Kürzungen umgesetzt werden sollen. Der Betriebsratschef nannte dabei unter anderem Altersteilzeit und die Ausnutzung von Fluktuationen. Der Bayer-Vorstand habe «zu keiner Zeit die Vereinbarung zur Standortsicherung in Frage gestellt», betonte de Win. Dies werde auch dadurch untermauert, dass keine betriebsbedingten Kündigungen geplant seien. Bis zum Jahr 2005 würden in den fünf deutschen Bayer-Werken (Leverkusen, Elberfeld, Dormagen, Uerdingen, Brunsbüttel) insgesamt 5500 Stellen gestrichen.

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