Proteinstrukturfabrik eröffnet ihre Strahlrohre bei BESSY

16.09.2003
Die Freie Universität Berlin baut im Rahmen des BMBF-Leitprojektverbunds Proteinstrukturfabrik seit vier Jahren eine technologische und wissenschaftliche Infrastruktur zur Hochdurchsatzanalyse von Proteinen in Berlin auf. Neben dem Hauptstandort Heubnerweg in Charlottenburg ist die Proteinstrukturfabrik auch am Elektronenspeicherring BESSY II in Adlershof und am Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) am Campus Buch aktiv. Mit den drei Messplätzen für die Röntgenkristallographie der Freien Universität Berlin steht der Proteinstrukturfabrik nun eine hochmoderne Infrastruktur zur effizienten Bestimmung der räumlichen Struktur von Eiweißmolekülen (Proteinen) mittels Röntgenbeugung zu Verfügung. Die hohe Qualität der in Zukunft zu erwartenden Ergebnisse zeigte sich bereits während der Inbetriebnahme der Strahlrohre und hat in kurzer Zeit die Nutzerschaft aus akademischer und pharmazeutischer Forschung überzeugt. Zur feierlichen Eröffnung der drei Strahlrohre bei BESSY in Adlershof sind der Senator für Wissenschaft und Kultur Dr. Thomas Flierl, der Vizepräsident der Freien Universität Berlin Prof. Rudolf Tauber, der Wissenschaftliche Direktor der BESSY GmbH Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Eberhardt und der Sprecher der Proteinstrukturfabrik Prof. Dr. Udo Heinemann als Redner eingeladen. Die Feierlichkeiten werden durch einen Gastvortrag von PD Dr. Ilme Schlichting (MPI für Molekulare Physiologie Dortmund) zum Thema "Bedeutung der Synchrotronstrahlung für die Strukturbiologie" abgerundet. Die drei Strahlrohre bei BESSY wurden durch Mittel des BMBF und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE mit insgesamt rund sieben Millionen Euro gefördert. Sie sind Teil einer nunmehr in Deutschland einzigartigen Infrastruktur für strukturbiologische Forschung in Berlin zusammen mit der NMR-Spektroskopie am FMP und einer der modernsten Messstationen für Cryo-Elektronenmikroskopie am MPI für Molekulare Genetik. Um die Funktionsweise der mehreren tausend Genprodukte (Proteine) in jedem Organismus zu verstehen, benötigt man deren dreidimensionale Struktur. Dieser Aufgabe widmen sich weltweit mehrere Wissenschaftlerkonsortien in so genannten "Structural Genomics" Projekten. Die Proteinstrukturfabrik mit ihrer weitreichenden und beispielhaften Quervernetzung über Fach- und Einrichtungsgrenzen hinweg ist eines der ersten und am weitest fortgeschrittenen "Structural Genomics"-Vorhaben. Insgesamt tragen rund 40 Mitarbeiter zum Erfolg bei.

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