Abschluss 2. Ausbaustufe Bayer Bitterfeld GmbH
Allerdings seien die politischen Signale aus Berlin für innovationsfreudige Unternehmen kontraproduktiv. Wenning erinnerte an Maßnahmen der Energie- und Umweltpolitik, die schon jetzt die Produktion in Deutschland erheblich verteuert haben - auch auf Kosten von Arbeitsplätzen. So würde die geplante Regelung des Emissionshandels Bayer extrem benachteiligen, denn schon heute hat das Unternehmen die für das Jahr 2010 gesetzten Ziele erfüllt.
Bitterfeld ist ein Beispiel für die wirtschaftliche und soziale Kompetenz des Konzerns, der Anfang der 90er Jahre beschlossen hatte, aus unternehmerischer und gesellschaftlicher Verantwortung zu investieren, um den "gut ausgebildeten und motivierten Menschen und mit ihnen der gesamten Region eine faire Chance auf eine gute Zukunft" zu geben. Diese Chance, so Wenning, wurde genutzt.
Bayer sei ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Region, betonte Uwe Schulze, Landrat des Landkreises. "Zudem macht das Unternehmen den Namen der Region in der Welt bekannt und trägt so maßgeblich zum guten Image bei."
Der Ausbau bedeutet für Bayer Bitterfeld auch die Entwicklung zum integrierten Standort, erläuterte Prof. Dr. Georg Frank, Geschäftsführer der Bayer Bitterfeld GmbH. "Besonders durch das Technologiezentrum des Selbstmedikationsbetriebes verfügen wir über zusätzliche Fähigkeiten in der Prozesstechnologie und in der Logistik. Bisher war Bitterfeld reiner Produktionsstandort. Nun ist es auch möglich, Produkte zu modifizieren und direkt von Bitterfeld in den Markt einzuführen."
In das Technologiezentrum investierte das Unternehmen 27 Millionen Euro. Hier entstanden 64 neue Arbeitsplätze. Weitere 20 Mitarbeiter wurden bereits für den bestehenden Selbstmedikationsbetrieb eingestellt. Mit der Inbetriebnahme konzentriert die Division Consumer Care der Bayer HealthCare AG die Herstellung von Selbstmedikationsprodukten für den europäischen Markt. Von Bitterfeld aus werden insgesamt 50 Länder - neben Europa auch die USA, Russland und der Mittlere Osten - beliefert. Erst kürzlich verließ die 20-milliardste Tablette aus Bitterfeld das Werk. Vor genau zehn Jahren war der Methylcellulose-Betrieb die erste Produktionsanlage in Bitterfeld. Deren Kapazität ist nun durch die Investition von 60 Millionen Euro von 6.500 auf 17.000 Tonnen gewachsen. Durch die Erweiterung wurden 20 neue Arbeitsplätze geschaffen. Walocel® M, so der Markenname der Methylcellulose, ist ein Additiv für Baustoffe. Es wird beispielsweise in Fliesenklebern, Putzen, Spachtelmassen oder in Dispersionsfarben eingesetzt. Der Betrieb arbeitet in Lohnfertigung für die Wolff-Walsrode-Tochter Wolff Cellulosics - zugleich das Kompetenzzentrum für die Cellulosechemie im Bayer-Konzern.
Im Zuge der zweiten Ausbaustufe wurde zudem auch in andere Bereiche und Betriebe des Werkes in infrastrukturelle Maßnahmen investiert.
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