Europäische Chemie-Industrie will formellen Sozialpartner-Dialog in der EU
Positionspapier "Bildung und Lebenslanges Lernen" verabschiedet
Chemie: Zweitgrößter Industrie-Sektor Europas
Die chemische Industrie ist mit 2 Millionen Beschäftigten der zweitgrößte Industrie-Sektor Europas und belegt Platz 1 im internationalen Vergleich der chemischen Industrien. Sie ist die erste große europäische Industriebranche, die einen solchen sozialen Dialog aufnehmen wird. Die Präsidenten von EMCEF und ECEG rechnen damit, dass nach Abwicklung der EU-internen Formalitäten dieser Dialog noch im Laufe des Jahres offiziell beginnen wird.
Vertrauensbildende Maßnahmen - gemeinsame Interessensgebiete
Die beiden Organisationen wollen damit die Chancen der Verträge von Maastricht und Amsterdam wahrnehmen, den Dialog im Interesse der Branche und ihrer Beschäftigten nutzen und Entwicklungsinitiativen für den europäischen Chemie-Sektor anstoßen. Dies steht gleichzeitig im Einklang mit der Lissabon-Strategie, wonach Europa bis zum Jahr 2010 zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum weltweit werden soll.
Die europäischen Chemie-Sozialpartner haben sich in Schritten aufeinander zu bewegt. Die bisherigen bilateralen Sozialpartner-Konferenzen dienten als vertrauensbildende Maßnahmen zum Kennenlernen der Personen, Organisationen und Mentalitäten in den verschiedenen europäischen Chemie-Industrien. Inzwischen hat sich bereits eine Zusammenarbeit zu Themen von gemeinsamem Interesse entwickelt. So wurde gemeinsam mit dem europäischen Chemie-Wirtschaftsverband CEFIC ein Positionspapier zur neuen EU-Chemikalienpolitik verabschiedet. Ferner wurde ein Memorandum zur freiwilligen Initiative "Responsible Care" der chemischen Industrie beschlossen.
Bildung und Lebenslanges Lernen: Gemeinsames Positionspapier - Best-Practice-Austausch
Auf der Sozialpartner-Konferenz in Helsinki verabschiedeten beide Organisationen nunmehr ein gemeinsames Positionspapier zum Thema "Bildung, Qualifizierung und Lebenslanges Lernen." Sie beschlossen die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe (Joint Working Group). Diese soll eine Status-quo-Analyse zur Praxis von Bildung, Qualifizierung und Weiterbildung in den verschiedenen chemischen Industrien Europas vornehmen. In einem zweiten Schritt soll über eine "Best practice"-Sammlung ein Informationsaustausch zwischen den verschiedenen nationalen Systemen erfolgen. Auf dieser Basis soll dann die Weiterentwicklung von Bildung und Qualifizierung in der europäischen chemischen Industrie gefördert werden.
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