BASF startet eigenständige Enzymproduktion

03.07.2006

Seit diesem Jahr stellt die BASF in einer eigenen Produktionsanlage am Standort Ludwigshafen erfolgreich Enzyme für die Futtermittelindustrie her, die dem Futter von Geflügel und Schweinen zugesetzt werden.

"Unter dem Handelsnamen Natuphos® produziert und vertreibt die BASF nun exklusiv das Enzym Phytase, nachdem eine entsprechende Allianz von BASF und DSM im Jahr 2003 einvernehmlich beendet worden war", so Dr. Andreas Henne, Leiter der Abteilung Fine Chemicals Operations and Technology der BASF.

Die Allianz aus BASF und DSM hatte Natuphos® bis zur Marktreife entwickelt, gemeinsame Forschungs- und Vermarktungsaktivitäten haben es zu einem der bedeutendsten Enzyme in der Tierernährung gemacht. Die BASF hat bereits sämtliche ehemaligen Aktivitäten der DSM übernommen und integriert, inklusive technologisches Know-how, Patente und gemeinsame Entwicklungsprojekte. "Mit der eigenständigen Produktion hat sich die BASF nun endgültig vom ehemaligen Allianzpartner DSM gelöst. Damit erhalten die Kunden alle Produkte und Dienstleistungen aus einer Hand", so Henne.

Biotechnologisches Produktionsverfahren

Die BASF stellt Natuphos® ressourcenschonend nach einem bio-technologischen Verfahren, der Biokatalyse, her. Dabei wird das Enzym mit Hilfe des Schimmelpilzes Aspergillus niger produziert. Die Nachfrage hat seit der Markteinführung im Jahr 1994 stark zuge-nommen. Heute ist das Produkt Natuphos® das erfolgreichste Enzym im Segment Tierernährung der BASF und findet Einsatz in allen Re-gionen der Welt. Es wird dem Futter für Schweine und Geflügel zugesetzt, denn es ermöglicht den Tieren, die in pflanzlicher Nahrung enthaltene, lebensnotwendige Nahrungskomponente Phosphat besser zu verwerten und zu nutzen. Durch das Zumischen von Na-tuphos® muss dem Tierfutter deutlich weniger Phosphat in anorgani-scher Form zugesetzt werden. Dadurch sinkt die Menge des mit der Gülle ausgeschiedenen Phosphats, die Belastung von Böden und Gewässern wird so um etwa ein Drittel reduziert.

Die BASF baut ihr Enzym-Portfolio weiter aus

Darüber hinaus werden in der neuen Anlage zwei weiter entwickelte Enzyme hergestellt, die den Tieren beim Abbau schlecht- oder nicht-verdaulicher Kohlenhydrate helfen. Natugrain® Wheat TS, die neue Generation einer reinen, sehr hitze-beständigen und hoch effektiven Xylanase, unterstützt den Abbau von Arabinoxylan. Dabei handelt es sich um eine Substanz, die als strukturgebender Bestandteil in allen pflanzlichen Futtermitteln, vor allem im Weizen, enthalten ist. Die Markteinführung hat bereits in diesem Jahr begonnen. Das Enzym Beta-Glukanase wurde ebenfalls weiter entwickelt und durchläuft gerade das Zulassungsverfahren. Die Markteinführung ist für das Jahr 2008 geplant. Das Produkt wird in Kombination mit Natugrain® Wheat TS angeboten werden.

"Die BASF ist führend bei der Herstellung von Futtermittelzusatzstoffen auf dem Wege der Fermentation, auch Weiße Biotechnologie genannt. Die Aminosäure Lysin und Vitamin B2 stellt die BASF ebenfalls mittels der Biokatalyse her", so Joshua Rottenberg, Leiter Strategisches Marketing der Geschäftseinheit Tierernährung des Unternehmensbereichs Feinchemie. "Das Anfahren der neuen Anlage und die gleichzeitige Einführung von weiter verbesserten Enzymen beweist das Engagement der BASF auf dem Gebiet der Tierernährung."

Die BASF ist ein führender Anbieter für Futtermittelzusatzstoffe. Neben Futtermittelenzymen produziert und vermarktet die BASF ein breites Portfolio an Vitaminen, Amino- und organischen Säuren, Carotinoiden, nicht-antibiotischen Wachstumsförderern und kundenspezifischen Prämixen.

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