BAVC-Präsident Voscherau: "Gegen Einmischung in die Tarifpolitik"

29.01.2008

Vor dem Hintergrund der Ereignisse bei der Deutschen Bahn und wenige Wochen vor Beginn der Tarifrunde in der chemischen Industrie hat der Präsident des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), Eggert Voscherau, vor weiteren Versuchen der Politik gewarnt, sich in das Tarifgeschehen einzumischen.

"Die bei der Bahn unter politischem Einfluss zustande gekommene Tarif-Einigung kann kein Beispiel für andere Bereiche sein. Diese Art der "Schützenhilfe" aus der Politik lehnen wir ab. Ebenso können wir auf wohlfeile Politiker-Ratschläge zu kräftigen Lohnerhöhungen verzichten", erklärte der BAVC-Präsident. "Sie sind eine unzulässige Einmischung in die Tarifautonomie."

Voscherau weiter: "Wichtig sind starke und funktionierende Tarifparteien, die zu vernünftigen Kompromissen fähig sind. Spezialistengewerkschaften, die nur ihre Sonderinteressen verfolgen, sind dazu nicht in der Lage. In der Chemie-Industrie stehen die Tarifpartner seit Jahrzehnten für einen fairen Interessenausgleich und für nachhaltige Sozialpolitik. Innovative Tarifverträge haben wir zu unserem Markenzeichen gemacht. Als Chemie-Arbeitgeber nehmen wir unsere Verantwortung aus der im Grundgesetz verankerten Tarifautonomie ernst. Wir kennen die Chemie-Branche und wir wissen, was in der chemischen Industrie tarifpolitisch machbar und dauerhaft bezahlbar ist."

"Auch im Tarifjahr 2008 wird die Chemie-Branche den Beweis liefern, dass die Tarifautonomie funktioniert und unverzichtbar ist. Die Chemie-Tarifparteien werden wieder versuchen, einen vernünftigen Abschluss im Interesse der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, der Branche und der gesamten Wirtschaft zu erzielen - ganz ohne politische Einflussnahme." Voscherau abschließend: "Wir können Tarifverhandlungen. Das ist unser Job".

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