Der Weltmarkt für intrinsisch leitfähige Polymere (ICP)

OLED-Technologie rückt den Markt für ICPs in neues Licht

07.03.2002
Frankfurt am Main, 06. März 2002 Nach jahrelanger Forschung in Labors weltweit stehen intrinsisch leitfähige Polymere (ICPs) nun kurz vor ihrer Marktreife. Die internationale Unternehmensberatung Frost & Sullivan (www.chemicals.frost.com) untersucht in einer neuen Analyse das derzeitige und zukünftige Potenzial der drei wichtigsten ICP-Typen Polyanilin, Polythiophen und Polypyrrol und prognostiziert dabei vor allem dem Anwendungsbereich für Leuchtdioden hervorragende Wachstumsaussichten. ICPs sind Polymere, die den elektrischen Strom ohne Zusatz leitfähiger anorganischer Stoffe leiten. Ihrer Entdeckung 1977 folgte im Jahr 2000 der Nobelpreis für Chemie, doch ihr wahres kommerzielles Potenzial blieb lange Zeit unentdeckt. "Bis vor kurzem wurden ICPs in den gleichen Bereichen eingesetzt wie traditionelle leitfähige Polymere, waren aber wegen der höheren Kosten nicht konkurrenzfähig," erläutert Brian Balmer, Branchenanalyst bei Frost & Sullivan. Zu den klassischen Anwendungen zählen unter anderem antistatische Folien, elektromagnetische Abschirmungen in elektronischen Schaltkreisen und der Korrosionsschutz. OLEDs sorgen für Umsatzexplosion Mit der ständigen Weiterentwicklung der ICPs wurden jedoch neue Einsatzbereiche erschlossen und dabei teilweise faszinierende Ergebnisse erzielt. Die größten Fortschritte brachten die ICPs in der hochmodernen OLED-Technologie. Im Gegensatz zu den traditionellen punktförmigen anorganischen Leuchtdioden (LEDs), die auf komplexen kristallinen Strukturen basieren, nutzen organische Leuchtdioden (OLEDs) organische Stoffe zur Lichterzeugung. Anwendung finden die OLEDs bei der Produktion von flachen Displays, zum Beispiel für Handys, Palmtops oder PDAs sowie Computer- und Fernsehbildschirme. Angesichts der rasanten technischen Entwicklung rechnet Frost & Sullivan im Weltmarkt für OLEDs mittelfristig mit einer wahren Umsatzexplosion: Derzeit noch auf drei Millionen US-Dollar beziffert, soll der Marktwert bereits 2005 auf 700 Millionen US-Dollar angewachsen sein. Biegsame Displays bald Massenware? Die Display-Technologie der neuen Generation wird in naher Zukunft die Produktion großflächiger, ultraflacher Farbdisplays ermöglichen, die sogar flexibel oder biegsam sein können. "Langfristig werden sich solche Displays in allen Formen und Größen als günstiges Massenprodukt durchsetzen," so Balmer. "Denkbar sind sogar transparente und aufrollbare Displays, die sämtliche Anwendungen von Monitoren bis hin zu Werbeflächen auf Schaufenstern oder sogar Verkehrsinformationen auf Autoscheiben abdecken könnten." Ein weiterer durchaus lukrativer Einsatzbereich für die Vollplastikdisplays, die mit einer relativ geringen Spannung auskommen, sind kabellose Internet-Handsets. Da es bislang an Alternativen mangelt, ist laut Frost & Sullivan in den kommenden drei Jahren gerade in diesem Sektor mit einem Boom zu rechnen. Zu den wichtigsten Marktteilnehmern im europäischen Markt für leitfähige Polymere gehören Bayer AG, DSM, Ormecom Chemie, Panipol, Cabot Plastics International, DuPont de Nemours International, GE Plastics, LNP Engineering Plastics Europe, Lehmann & Voss & Co., Polyone Corp., Premix Oy, RTP Company, A Schulman und Ticona. Die Studie "Commercialising Conductive polymers (Report B036)" ist zu beziehen bei Frost & Sullivan Clemensstrasse 9 60487 Frankfurt/Main Tel. 069-77033-12 Fax 069-234566 katja.feick@frost.com

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