Chemie-Nobelpreisträger Henderson profitierte als Schüler von Stipendium
(dpa) Die Wissenschaft wurde Richard Henderson (72) nicht gerade in die Wiege gelegt. Er sei ein «schottischer Bauernbursche» gewesen, der von einem Stipendien-System nach dem Krieg profitiert habe, sagte er in einem Interview, nachdem er 2016 die Copley-Medaille erhalten hatte. «Viele meiner (intelligenten) Freunde verließen die Schule mit 15, um zu arbeiten.» Seine Eltern hätten jedoch eine Unterstützung bekommen, damit sie ihn ermutigten, im Schulsystem zu bleiben.
Auf wissenschaftliche Auszeichnungen habe er nicht hingearbeitet. «In meinen Augen ist meine Forschung ein fesselndes Hobby, das wirklich faszinierend ist, denn es wiederholt sich nichts und es ist immer wieder neu.» Das Schlimmste an der Arbeit sei die zunehmende Bürokratie, doch es gebe in Großbritannien schon Ansätze dagegen. Er erhole sich beim Hundeausführen, Kajakfahren oder Fußballspielen mit seinen Enkeln. Zudem sei er schon immer Filmfan gewesen.
Seinen Studenten am MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge rät er: «Finde raus, was Dich interessiert und reizt und mach' es dann». Kay Grünewald vom Centre for Structural Systems Biology in Hamburg sagt: «Richard Henderson ist ein Mensch, der seine Mitarbeiter gut motivieren kann.»
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