Der Europamarkt für Polymere zur Herstellung von Körperpflegeartikeln

Markt für Polymere in Körperpflegeartikeln wird sich langsam erholen

08.09.2004
Verhalten optimistisch sind die Aussichten auf dem Europamarkt für Polymere zur Herstellung von Körperpflegeartikeln. Nach einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan wird die anhaltende Abwärtsentwicklung bei Preisen und Umsätzen demnächst zum Stillstand kommen und eine Erholung des Marktes einsetzen. Von 2005 an soll ein stetiges Volumenwachstum auf der Grundlage stabilisierter Preise auch für positive Umsatzwachstumsraten sorgen. Die Gesamtumsätze sollen von 349,0 Millionen US-Dollar im Jahr 2003 allmählich auf 400,9 Millionen US-Dollar im Jahr 2010 ansteigen. Am schnellsten wachsen dürfte das Segment der Polymere zur Beeinflussung des Fließverhaltens. Der Schlüssel zu stabileren Preisen und höheren Umsätzen liegt in der Entwicklung neuartiger Polymerinhaltsstoffe für die ihrerseits innovationshungrige Kosmetikindustrie. Der Markt für Körperpflegeartikel mit seinen kurzen Produktlebenszyklen ist auf ständige Innovation angewiesen, wenn er die sich rasch verändernden Anforderungen der trendbewussten Kunden erfüllen will. Innovation gilt als Schlüssel zur Produktdifferenzierung auf der Basis persönlicher Vorlieben und als Instrument, um Premium-Preise am Markt durchzusetzen. Verhaltene Investitionen in innovative Polymere Allerdings wirken sich die neuen gesetzlichen Vorschriften für den Körperpflegeartikelmarkt negativ auf die Investitionen in neue Spezialpolymere aus. Denn die strengeren Test- und Registrierungsanforderungen treiben die Entwicklungskosten für neue Technologien in die Höhe, sodass die Kosmetikunternehmen lieber auf die bereits bekannten Inhaltsstoffe zurückgreifen. "Es besteht die Gefahr, dass die Innovation auf dem Gebiet der Polymere für Körperpflegeartikel in Westeuropa zu teuer wird, um noch wirtschaftlich zu sein. Ein Mangel an Innovation aber zieht unweigerlich einen Preisverfall nach sich, weil dann wenig bleibt, was die Inhaltsstoffe eines Anbieters von denen seiner Wettbewerber unterscheidet", warnt Evelyne Turmes, Research Analyst bei Frost & Sullivan. Trotzdem soll die Notwendigkeit, immer wieder neue Körperpflegeprodukte auf den Markt zu bringen, Forschung und Entwicklung im Bereich neuartiger Polymerinhaltstoffe weiter motivieren. So hat etwa der aktuelle Trend zur Verbesserung der sensorischen Eigenschaften von Körperpflegeprodukten die Nachfrage nach Silikonpolymeren steigen lassen, die ein sanftes, seidiges Gefühl vermitteln. Körperpflegeprodukte für Männer sorgen für Umsatz Mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten soll der florierende Sektor der Körperpflegeprodukte für Männer neue Chancen für Spezialpolymere eröffnen. Andere Bereiche mit potenziell hohen Wachstumsraten sind ungewöhnliche Haarfarben und "natürliche" Produkte, die die Kunden ansprechen. Die Hautpflege (auf die gegenwärtig 30 Prozent des Polymereinsatzes in der Körperpflege entfallen) gilt aufgrund der steigenden Nachfrage nach Anti-Aging-Produkten als der Anwendungsbereich mit den besten Wachstumsaussichten. Nachfrage nach multifunktionalen Polymeren steigt Der zunehmende Wettbewerb zwingt die Kosmetikhersteller zu einer Optimierung ihrer Produktionsprozesse. In diesem Zusammenhang sollen benutzerfreundliche Polymerinhaltsstoffe, mit deren Hilfe Zeit, Energie und Kosten eingespart werden können, auf wachsendes Interesse stoßen. Multifunktionale Polymere, mit denen mehrere Produkteigenschaften gleichzeitig beeinflusst werden können, dürften ebenfalls besonders nachgefragt werden. Hierzu gehören beispielsweise solche Polymere, die nicht nur eindickend wirken, sondern auch andere Vorteile wie Kaltverarbeitbarkeit, bessere sensorische Eigenschaften oder stärkeren Glanz aufweisen. Optimierung von Kostenstrukturen und Herstellungsprozessen Die zunehmend konsolidierte Kundenbasis wird Druck auf die Hersteller von Polymerinhaltsstoffen ausüben, ein breiteres Produktspektrum zu niedrigeren Preisen anzubieten. Zum Aufbau eines umfassenderen Produktportfolios dürften kleinere Firmen übernommen oder strategische Allianzen gebildet werden. Um ihre Gewinnmargen zu halten und gleichzeitig die Forderungen der Kunden nach leistungsfähigen preiswerten Produkten zu erfüllen, müssten die Hersteller ihre internen Kosten reduzieren. Das könnte durch eine engere Kooperation mit den Kosmetikunternehmen im Forschungs- und Entwicklungsprozess und durch eine Optimierung der Kostenstruktur der Vertriebsnetze erreicht werden. "Die Hersteller von Polymerinhaltsstoffen müssen eng mit den Kosmetikherstellern zusammenarbeiten, um mit innovativen Produkten und kostengünstigen Herstellungsprozessen aufwarten zu können, mit dem Vertrieb, um die Positionierung der Produkte zu verbessern, und mit den für die Qualitätskontrolle zuständigen Gremien, um die Erfüllung nationaler und internationaler Vorschriften zu gewährleisten," so Turmes abschließend.

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