Geld ist Topthema bei der Tarifrunde für die Chemie
(dpa) Nach stundenlangen Verhandlungen bis zum frühen Morgen haben die Tarifparteien für die Chemieindustrie am Mittwoch das Thema Geld angepackt. «Der Knackpunkt ist heute Vormittag die Entgeltfrage», sagte Verhandlungsführer Peter Hausmann von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) zum Auftakt des zweiten Verhandlungstages. «Die Arbeitgeber müssen sich gewaltig bewegen.»
Die Gewerkschaft möchte für die 550.000 Mitarbeiter der Branche eine Entgelterhöhung durchsetzen, nannte aber keine Prozentzahl, die ihr vorschwebt. Zum Thema Einmalzahlung sagte Hausmann: «Das müssen wir ausloten.»
Die Arbeitgeber hingegen beharren darauf, dass es keine Spielräume für Einkommenssteigerungen gebe. «Es steht uns heute ein anstrengender Tag bevor», kündigte der Verhandlungsführer des Bundesarbeitgeberverbands Chemie, Hans-Carsten Hansen, an.
Die Chemieindustrie ist die viertgrößte deutsche Industriebranche. Die Tarifrunde betrifft etwa 1.900 Betriebe. Am Dienstag hatten sich die Parteien bei den Themen Arbeitsplatzsicherung und bessere Übernahmechancen für Berufsanfänger angenähert. Hier könne es aber nur eine Einigung geben, wenn die Geldfrage geklärt sei, sagte Hansen. Hausmann ergänzte: «Wir sind optimistisch, dass wir da gute Ergebnisse vorlegen können. Insbesondere in der Übernahmeproblematik haben wir eine Chance, was völlig Neues zu kreieren.» Details wurden zunächst nicht genannt.
Die Gewerkschaft möchte für den Tarifvertrag eine kurze Laufzeit - höchstens ein Jahr, am besten weniger. Hintergrund ist die konjunkturelle Unsicherheit. Die Arbeitgeber stimmen in diesem Punkt mit der IG BCE überein. Ihrer Ansicht nach ist die wirtschaftliche Lage noch nicht so stabil, wie es die Gewerkschaft annimmt.
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