Kunststoffverarbeiter brauchen maßvollen Tarifabschluss

23.02.2017 - Deutschland

Die Tarifkommission der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Hessen-Thüringen (IG BCE) gab ihre Forderungen für die diesjährige Tarifrunde in der Kunststoffverarbeitenden Industrie in Hessen bekannt. Aus Sicht des Arbeitgeberverbandes HessenChemie spiegeln diese nicht die wirtschaftliche Lage in den Unternehmen wider.

Die Produktion schwächelt, die Erzeugerpreise stagnieren und der Umsatz ist rückläufig. Der drohende Protektionismus in den USA und absehbar negative Folgen des Brexit geben zudem Anlass zur Sorge. Die Forderung von 6 Prozent sei daher aus Sicht der Arbeitgeber deutlich zu hoch, erklärt Thomas Wedekind, Geschäftsführer der Technoform Glass Insulation GmbH und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. Wegen der fehlenden wirtschaftlichen Dynamik in einigen Abnehmerindustrien sei für die hessische Kunststoffindustrie kaum Wachstum in Sicht. Deshalb treffen die Forderungen nach einer Entgelterhöhung und zugleich einer kostenträchtigen Weiterentwicklung des Demografietarifvertrages auf einen begrenzten Verteilungsspielraum. "Wir brauchen einen Abschluss mit Maß, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht zu gefährden", betont Wedekind.

Die Arbeitgeber halten es zudem für notwendig, dass sich die Sozialpartner gemeinsam mit der Herausforderung der Digitalisierung beschäftigen. Hier liege das Potenzial zum Anschub von Innovationen, der Etablierung neuer Geschäftsmodelle und einer nachhaltigen Produktivitätssteigerung. Es sei eine sozialpartnerschaftliche Aufgabe, hierfür rechtzeitig auch die richtigen tarifpolitischen Weichen zu stellen.

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