Die
Süd-Chemie AG hat in
Katar das erste und bislang einzige Werk in Betrieb genommen, das für die Region und insbesondere den Wachstumsmarkt Katar
Katalysatoren liefern wird. Die Katalysatoren kommen bei der Umsetzung von
Erdgas zu Diesel - den sogenannten Gas-to-Liquid-(GTL-)Prozessen - und bei weiteren Verfahren, in denen Erdgas in höherwertige Chemieprodukte umgesetzt wird, zum Einsatz.
Süd-
Chemie hat bislang im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro Bereich in dieses Werk investiert und beschäftigt derzeit 20 Mitarbeiter in Katar. Vorliegende Aufträge stellen die Auslastung der Anlage für die kommenden zwei Jahre sicher, so dass bereits jetzt über eine Erweiterung der gerade in Betrieb genommenen Anlage diskutiert wird.
Die Katalysatoren werden in GTL-Anlagen und in chemischen und petrochemischen Anlagen der Region eingesetzt, beispielsweise in Katar und Kuwait. Zudem werden die Katalysatoren in der weltgrößten GTL-Anlage PEARL von Shell und
Qatar Petroleum eingesetzt werden, die derzeit in Katar entsteht und spätestens ab 2010 zunächst 140.000 Barrel Dieselkraftstoff am Tag produzieren soll.
Der GTLMarkt umfasst Technologien zur wirtschaftlich rentablen Umwandlung von Erdgas in Dieselkraftstoffe und andere hochwertige petrochemische Grundstoffe. Derzeit entsteht im Golfstaat Katar, das nach Russland und Iran über die drittgrößten Erdgasvorkommen verfügt, der größte allein auf Erdgas basierende chemische Industrieverbund der Welt. In den nächsten Jahren investieren Öl- und Chemieunternehmen dort über 20 Mrd. USDollar. Bereits seit Anfang 2007 läuft die erste große GTL-Anlage Katars mit einer Plankapazität von 35.000 Barrel Dieselkraftstoff pro Tag.
Bei dem sogenannten Gas-to-Liquid-(GTL-)Verfahren wird Erdgas zu Treibstoffen und
Basischemikalien verarbeitet. Dabei wird Erdgas zunächst bei hohen Temperaturen zusammen mit Wasserdampf bzw.
Sauerstoff unter Verwendung von Katalysatoren in
Synthesegas (Syngas) umgewandelt. Das Syngas, eine hoch energiereiche Mischung aus
Wasserstoff und
Kohlenmonoxid, wird in weiteren Prozessen mithilfe Katalysatoren schrittweise in ein breites Spektrum von Kraftstoffen umgewandelt. Neue Technologien erlauben es zudem, Syngas direkt in schwefel- und stickstofffreie - das heißt "saubere" - Treibstoffe oder in Basisbausteine der Chemie (wie zum Beispiel
Propylen oder Ethylen) zu überführen.