Bayer eröffnet neue Chemie-Anlage in Dormagen

Stärkung der Polyurethan-Aktivitäten

05.12.2003

Mit der Einweihung einer World-Scale Produktionsanlage für das Zwischenprodukt TDA stärkt der Bayer-Konzern nachhaltig seine Polyurethan-Aktivitäten. Rund 200 Millionen Euro hat das Unternehmen in dieses Projekt am Standort Dormagen investiert. Die Anlage ist mit einer Kapazität von mehr als 200.000 Jahrestonnen die weltweit größte ihrer Art. TDA - die Abkürzung steht für Toluylen-Diamin - ist Ausgangsprodukt für TDI (Toluylen-Diisocyanat), einem wichtigen Polyurethan-Rohstoff für die Herstellung von Schaumstoff. Bayer ist Weltmarktführer in diesem Bereich.

Allein im Werk Dormagen hat Bayer in den vergangenen fünf Jahren fast eine Milliarde Euro investiert. "Die neue Produktionsanlage für TDA ist die größte Einzelinvestition von Bayer in Deutschland in diesem Jahr. Sie wird für das weitere Wachstum unseres Bereichs MaterialScience eine wichtige Rolle spielen, denn wir wollen in dem expandierenden Markt der Polyurethane unsere weltweit führende Position weiter ausbauen", sagte Werner Wenning, der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG. Er bekräftigte, dass Bayer nach wie vor zum Standort Deutschland und speziell zu Nordrhein-Westfalen stehe, aber: "Diese Entscheidung wird der Wirtschaft zunehmend schwerer gemacht."

Wenning kritisierte die geplante Einführung eines neuen Wasserentnahmeentgelts, das allein für Bayer zu Mehraufwendungen von 7 bis 8 Millionen Euro pro Jahr führen würde. Damit würden nicht nur die internationalen Wettbewerbsbedingungen weiter verschlechtert, denn: "Diese landesspezifische Regelung führt zu gesteigerten Produktionskosten und wirft den gesamten Wirtschaftsstandort NRW, insbesondere aber die chemische Industrie mit ihren wasser- und energieintensiven Betrieben, auch im Vergleich mit anderen Bundesländern, zurück."

Mit großer Sorge verfolge man zudem einen neuen Antrag der Bundestagsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen bezüglich der Chemikalienpolitik, der noch über die Forderungen der Europäischen Union hinausgehe. "Seit 2001 findet in Deutschland zwischen der Bundesregierung, dem Verband der Chemischen Industrie und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie ein konstruktiver Dialog statt, welche Anforderungen an eine neue Chemikalienpolitik gestellt werden müssten. Basis des Dialogs war eine gemeinsame Definition für eine nachhaltige Chemiepolitik, bei der ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden", sagte Wenning.

Weiterer Ausbau der Spitzenposition bei Polyurethanen

Rund 20 Prozent der Investitionskosten der neuen TDA-Anlage wurden für Umweltschutzeinrichtungen ausgegeben. Die Produktionsstätte wird vom Bereich Bayer MaterialScience betrieben, in dem Bayer künftig die innovations- und technologiegetriebenen Segmente des Polymergeschäfts sowie die Spezialanbieter H.C. Starck und Wolff Walsrode zusammenfasst. Der Bereich wird voraussichtlich zum Jahreswechsel seine rechtliche Eigenständigkeit erreichen und ab diesem Zeitpunkt als Aktiengesellschaft innerhalb der Bayer-Gruppe auftreten.

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