Chemie-Ausbildungsplatzangebot: 7 % Plus bis 2007

21.06.2004

In seinem Rechenschaftsbericht hob BAVC-Präsident Dr. Rüdiger Erckel hervor, dass es der Chemie in der Lohnrunde 2004 gelungen sei, trotz eines wirtschaftlich und politisch denkbar schwierigen Umfelds einen Tarifkompromiss zu erzielen, der für Gewerkschaft und Arbeitgeber gleichermaßen akzeptabel sei. Darüber hinaus enthalte er innovative Bestandteile wie die Vereinbarung zur weiteren Steigerung des Ausbildungsplatzangebots. Dies sei ein Beleg für das dauerhafte Ausbildungs-Engagement der Chemie-Branche. "Die Chemie-Arbeitgeber haben sich"- so Erckel - "verpflichtet, im Jahr 2004 das Ausbildungsplatzangebot um 1,7 Prozent und im Jahr 2005 um weitere 2 Prozent anzuheben. Insgesamt soll bis zum Jahr 2007 ein Zuwachs von 7 Prozent erreicht werden." Der Chemie-Tarifvertrag "Zukunft durch Ausbildung" ist zudem integraler Bestandteil des "Ausbildungspakts" der Wirtschaft.

In der chemischen Industrie sind z.Zt. 25.000 junge Menschen in der Ausbildung. Jeweils über 8.000 Schulabgänger nehmen pro Jahr ihre Ausbildung in der Chemie auf.

Erckel richtete den Appell an die über 1.800 Mitgliedsunternehmen, ihre Ausbildungsbemühungen weiter zu intensivieren. Als nächstes Etappenziel gelte es, die für 2004 vereinbarte Steigerung des Ausbildungsplatzangebots um 1,7 Prozent zu erreichen.

Chemie-Arbeitgeber gegen gesetzliche Tarif-Öffnungsklauseln

Der Hauptgeschäftsführer des BAVC, Hans Paul Frey, kritisierte die Vorstöße zur Einschränkung der Tarifautonomie und zur Einführung von gesetzlichen Tarif-Öffnungsklauseln. Die Zustände einzelner Branchen könnten nicht Maßstab für die allgemeine Situation des Flächentarifsystems in Deutschland sein. In anderen Bereichen wie z.B. der Chemie seien die modernisierten Flächentarife voll funktionsfähig. Die Chemie-Arbeitgeber könnten die Pauschalkritik einzelner Wirtschaftsvertreter am deutschen Flächentarifsystem nicht gutheißen. Sie erwarteten von den Verantwortlichen größere Zurückhaltung und mehr Disziplin.

Frey wörtlich: "Die Chemie-Tarifpolitik liefert seit langer Zeit und von Jahr zu Jahr aufs Neue den Beweis für die Reformfähigkeit des Flächentarifvertrages. Flexibilisierungen und Öffnungen sind auch ohne gesetzliche Regelungen möglich. Wir halten an unserer Position fest, dass wir keine gesetzliche Regelung benötigen. Die Chemie-Arbeitgeber appellieren an andere, anstatt nach dem Gesetzgeber zu rufen, zunächst alle Kräfte auf die Verbesserung der Unzulänglichkeiten im eigenen Bereich zu konzentrieren und sich eigenverantwortlich um die autonome Reform ihrer Tarifverträge zu kümmern."

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