Brenntag im zweiten Quartal 2011 mit positiver Geschäftsentwicklung und Gewinnwachstum in allen Regionen
Brenntag setzte seinen Wachstumskurs im zweiten Quartal 2011 fort. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte Brenntag den Umsatz, und noch wichtiger erneut auch die Ergebnisse, steigern. Der Umsatz legte um 11,2 % (15,9 % auf Basis konstanter Wechselkurse) auf 2.173,4 Mio. Euro (Q2 2010: 1.953,8 Mio. Euro) zu, während das Bruttoergebnis vom Umsatz* um 5,9 % (10,8 % auf Basis konstanter Wechselkurse) auf 443,8 Mio. Euro (Q2 2010: 419,2 Mio. Euro) stieg. Das operative EBITDA erreichte 167,7 Mio. Euro (Q2 2010: 153,0 Mio. Euro), was einer starken Wachstumsrate von 9,6 % (15,4 % auf Basis konstanter Wechselkurse) entspricht. Das Ergebnis nach Steuern lag im zweiten Quartal bei 67,6 Mio. Euro (Q2 2010: 38,7 Mio. Euro), dies entspricht einer Steigerung von 74,7 %. Alle Regionen trugen zu der positiven Entwicklung bei.
Brenntags neuer CEO Steven Holland: „Die überzeugende Leistung mit starken Ergebnissen im zweiten Quartal verdeutlicht das Wachstum und die Stabilität unseres Unternehmens und Geschäftsmodells. Durch die Erhöhung unserer internen Effizienz und die Erweiterungen unseres Portfolios um Produkte und Dienstleistungen haben wir in unseren kontinuierlichen Verbesserungsprozessen weitere Fortschritte gemacht. Hinsichtlich unserer Akquisitionen haben wir den Erwerb von G.S. Robins, einem führenden Distributeur mit Sitz in St. Louis, Missouri, abgeschlossen. Das Unternehmen stellt eine wertvolle Ergänzung unseres Nordamerikageschäfts in der Erweiterung unserer Reichweite und der weiteren Konsolidierung innerhalb einer unserer Kernmärkte dar. Des Weiteren haben wir im Juni 2011 einen Vertrag über die Übernahme von Zhong Yung (International) Chemical Ltd. unterzeichnet, wodurch uns eine bedeutende Plattform in einem zunehmend komplexer werdenden chinesischen Markt offen steht. Dort erwarten wir aufgrund der Nachfrage nach zusätzlichen Mehrwertleistungen langfristiges und nachhaltiges Wachstum für Brenntag.“
Halbjahresergebnisse
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 konnte Brenntag erfreuliche Ergebnisse erzielen: Der Umsatz stieg von 3.687,6 Mio. Euro um 16,6 % (18,1 % auf Basis konstanter Wechselkurse) auf 4.300,5 Mio. Euro. Noch wichtiger: das Bruttoergebnis vom Umsatz erreichte 878,2 Mio. Euro, was einem Anstieg von 10,3 % bzw. 12,0 % auf Basis konstanter Wechselkurse (erstes Halbjahr 2010: 796,2 Mio. Euro) entspricht. Das operative EBITDA erhöhte sich um 13,4 % (15,5 % auf Basis konstanter Wechselkurse) auf 325,8 Mio. Euro gegenüber 287,3 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Jürgen Buchsteiner, CFO Brenntag: „Unser Geschäft ist weiterhin durch Wachstum und Widerstandsfähigkeit gekennzeichnet. Dies bestärkt uns darin, dass wir unsere Wachstumsstrategie abgesehen von translatorischen Effekten und basierend auf einem verhalten positiven makroökonomischen Ausblick weiter erfolgreich fortsetzen können.“
Positive Entwicklung und Effizienzgewinne in Europa
Brenntag Europa entwickelte sich im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2011 gut. Der Rohertrag nahm im Berichtszeitraum um 5,5 % oder 5,1 % auf Basis konstanter Wechselkurse von 220,0 Mio. Euro im Vorjahr auf 232,2 Mio. Euro zu. Das operative EBITDA stieg auf 82,3 Mio. Euro im zweiten Quartal 2011, was einem Zuwachs von 11,2 % (11,0 % auf Basis konstanter Wechselkurse) im Vergleich zu 74,0 Mio. Euro im zweiten Quartal 2010 entspricht.
Nordamerika bleibt auf Wachstumskurs
Nach der stabilen Entwicklung im ersten Quartal bleibt Brenntag Nordamerika weiter auf Wachstumskurs. Der Rohertrag erhöhte sich auf Basis konstanter Wechselkurse um 10,2 % auf 160,6 Mio. Euro. Allerdings führte der schwächere US-Dollar unter Berücksichtigung von Währungseffekten zu einem Rückgang von -1,0 %. Das operative EBITDA erreichte im zweiten Quartal 2011 69,6 Mio. Euro und übertraf damit auf Basis konstanter Wechselkurse das Vorjahresergebnis um 10,9 % trotz der allgemein eher moderaten Entwicklung der nordamerikanischen Wirtschaft. Unter Berücksichtigung von Währungseffekten ging das operative EBITDA um 0,1 % leicht zurück. Darüber hinaus konnte Brenntag durch die Übernahme von G.S. Robins & Company im Mai 2011 seine Präsenz in verschiedenen Fokusindustrien des Konzerns in Nordamerika ausbauen.
Lateinamerika wächst weiter
Im zweiten Quartal 2011 stieg der Rohertrag auf Basis konstanter Wechselkurse deutlich um 11,2 % und um 2,2 % unter Berücksichtigung von Währungseffekten auf 38,0 Mio. Euro im Vergleich zu 37,2 Mio. Euro im entsprechenden Quartal des Vorjahres. Die lateinamerikanischen Gesellschaften verzeichneten in einem schwächeren gesamtwirtschaftlichen Umfeld im Berichtszeitraum ein operatives EBITDA von 13,0 Mio. Euro. Korrigiert um Wechselkurseffekte lag die Wachstumsrate bei 11,9 %, was einem Wachstum von 4,0 % unter Berücksichtigung von Währungseffekten entspricht. Die berichteten Ergebnisse für Lateinamerika wurden, genau wie die nordamerikanischen, von dem schwächeren US-Dollar beeinflusst.
Anhaltend starke Entwicklung in der Wachstumsregion Asien Pazifik
Im zweiten Quartal 2011 stieg der Rohertrag um 233,9 % (241,1 % auf Basis konstanter Wechselkurse) von 5,6 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahresquartal auf 18,7 Mio. Euro. Insgesamt erreichten die Unternehmen aus der Region Asien Pazifik ein operatives EBITDA von 8,4 Mio. Euro und vervierfachten damit das Vorjahresergebnis von 2,1 Mio. Euro (304,8 % auf Basis konstanter Wechselkurse). Das Ergebnis der vollständig konsolidierten EAC Industrial Ingredients Gruppe und die erfreuliche Entwicklung der bestehenden Brenntag-Unternehmen trugen zu dem signifikanten Zuwachs beim operativen EBITDA bei. Die Unterzeichnung eines Kaufvertrages über den Erwerb von Zhong Yung (International) Chemical Ltd. im Juni 2011 wird Brenntag den Zugang zum chinesischen Markt ermöglichen, dem am schnellsten wachsenden Chemiemarkt weltweit. Die Bündelung von Distributionsexpertise und gemeinsame Marktdurchdringung durch Brenntag und Zhong Yung sollten weitere Wachstumsmöglichkeiten auf dem chinesischen Markt eröffnen.
Working Capital spiegelt Umsatzwachstum
Brenntags Free Cash Flow beläuft sich in den ersten sechs Monaten 2011 auf 115,2 Mio. Euro im Vergleich zu 132,3 Mio. Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Entsprechend der angekündigten Erwartungen führte der Anstieg des Geschäftsvolumens zu einem Barmittelabfluss für das Working Capital. Die Umschlagshäufigkeit des Working Capital sank leicht, stagnierte aber auf hohem Level von 9,5x. Der Rückgang ist teilweise bedingt durch die Umschlagshäufigkeit bei der EAC Akquisition, die, basierend auf einem höheren Geschäftsanteil mit Spezialchemikalien, unterhalb des Konzerndurchschnitts liegt.
Ratings verbessert
Aufgrund der weiterhin positiven Geschäftsentwicklung von Brenntag und der weiteren Stärkung der Kapitalstruktur hat Standard & Poor’s das Rating für den Brenntag Konzern im Juni von BB+ auf BBB- innerhalb des Investment Grade, und Moody’s von Ba2 auf Ba1 angehoben.
Refinanzierung der Verbindlichkeiten
Im Juli refinanzierte Brenntag einen Großteil seiner Verbindlichkeiten und profitierte dabei von der anhaltenden Erfolgsbilanz und dem positiven Marktumfeld. Im Mittelpunkt der attraktiven neuen Kreditvereinbarung steht eine syndizierte währungsübergreifende Kreditlinie mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Volumen von etwa 1,5 Mrd. Euro. Davon wurden etwa 1,1 Mrd. Euro bereits in Anspruch genommen und rund 0,4 Mrd. Euro bleiben verfügbar. Zusätzlich hat Brenntag eine Anleihe im Volumen von 400 Mio. Euro und einer Laufzeit von sieben Jahren emittiert. Schließlich wurde die Fälligkeit von Finanzverbindlichkeiten aus dem Forderungsprogramm im Wert von fast 200 Mio. Euro um drei Jahre verlängert. Die neue Finanzierungsstruktur bietet im Vergleich zur früheren Struktur verlängerte Laufzeiten, eine höhere finanzielle Flexibilität und signifikante Zinsersparnisse sowie einen höheren Diversifizierungsgrad.
Ausblick: Wachstumskurs bestätigt
Im aktuellen makroökonomischen Umfeld und unter der Annahme, dass es bis Jahresende keine größeren Veränderungen hinsichtlich des durchschnittlichen US-Dollarkurses im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 geben wird, ist Brenntag zuversichtlich, ein operatives EBITDA im Bereich von 650 bis 670 Mio. Euro im Gesamtjahr zu erreichen. Die umfangreiche Refinanzierung ermöglicht es Brenntag, Zinskosten deutlich zu reduzieren und so niedrigere Refinanzierungskosten zu erreichen. Insgesamt ist der Konzern zuversichtlich, in Zukunft den Free Cash Flow weiter erhöhen zu können.