LyondellBasell strebt schwarze Zahlen an

28.04.2009 - Deutschland

(dpa) Der angeschlagene Chemiekonzern LyondellBasell will noch in diesem Jahr seine Zahlungsfähigkeit zurückerlangen und das US-Gläubigerschutzverfahren nach Chapter 11 beenden. "Wir rechnen damit, dass wir bis Dezember aus Chapter 11 heraus sind", sagte Europa- und Asienchef Anton de Vries der "Financial Times Deutschland" (Montag).

Dazu soll dem Bericht zufolge zum einen das verschärfte Sparprogramm beitragen, das die Kosten bis 2010 um 700 Millionen Dollar senken soll. Zum anderen will das Unternehmen einen großen Schuldenerlass erwirken. Nach de Vries' Worten summieren sich die Verbindlichkeiten momentan auf 25 Milliarden Dollar. Ein substanzieller Teil davon werde eliminiert werden. In Unternehmenskreisen war von einem zweistelligen Milliardenbetrag die Rede. Das ist Teil eines Planes, den LyondellBasell vor einem New Yorker Insolvenzgericht präsentieren wird. "Der Plan wird im August vorgelegt, dann werden wir alle Maßnahmen erläutern", sagte de Vries.

Die deutschen Standorte bleiben von dem weltweiten Stellenabbau nicht verschont, wie de Vries sagte. "Wir werden nicht in der Lage sein, alle Stellen zu halten. Der Abbau wird weltweit jede Produktionsstätte und jedes Büro treffen." Der große Standort Wesseling bei Köln werde aber nicht zu den 14 Standorten gehören, die geschlossen werden.

LyondellBasell ist durch den abrupten Einbruch der Nachfrage nach Chemieprodukten, vor allem Kunststoffen, getroffen worden. Im ersten Quartal ging der Absatz im Vergleich zum Vorjahr je nach Kundenbranche um zehn bis 50 Prozent zurück.

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