Busch-Gruppe will Pfeiffer Vaccum übernehmen

25.01.2017 - Deutschland

(dpa-AFX) Die Busch-Gruppe aus dem Schwarzwald hat für den Vakuumpumpen-Spezialisten Pfeiffer Vacuum ein Bargebot vorgelegt. Je Pfeiffer-Aktie biete das Familienunternehmen 96,20 Euro, teilte die Gesellschaft am Dienstag in Maulburg mit. Damit werde die TecDax-Gesellschaft mit rund 949 Millionen Euro bewertet. So will Busch die bereits bestehende Beteiligung von knapp 30 Prozent langfristig absichern und vom Wachstum des Marktes profitieren. Beide Unternehmen sollen auch künftig eigenständig agieren. Busch strebe eine "faire und angemessene" Vertretung im Pfeiffer-Aufsichtsrat an, sagte Sami Busch, einer der geschäftsführenden Gesellschafter der Gruppe, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

"Als einer der führenden Hersteller kennen wir die Vakuumindustrie seit Jahrzehnten und sind von den weiteren Wachstumspotenzialen der Branche überzeugt", sagte Busch. "Mit dem Ausbau unserer Beteiligung wollen wir noch besser von diesen Chancen profitieren." Busch denke als Familienunternehmen dabei in Generationen. Das vorgelegte Angebot enthält keine Mindestannahmeschwelle. "Wir sind sehr entspannt. Wir sind mit jedem Ergebnis zufrieden", erklärte er. Mit dem Abschluss der Transaktion rechnet er im zweiten Quartal 2017.

Busch setzt auf weitere Wachstumspotenziale

Der gebotene Preis entspreche zum gewichteten Drei-Monats-Durchschnitt einem Aufschlag von rund 12 Prozent. Vor dem Gebot hielt Busch bereits knapp 30 Prozent an der Gesellschaft. Das Überschreiten dieser Schwelle macht ein Gebot erforderlich. Im Herbst 2015 hatte Busch eine Beteiligung erworben. Pfeiffer wollte auf Anfrage zunächst keine Stellungnahme abgeben. Pfeiffer-Aktien legten gegen Mittag um 6,85 Prozent auf 99,17 Euro zu.

"Es sollen auch in Zukunft zwei Firmen bleiben", sagte Busch. Dabei solle Pfeiffer auch an der Börse notiert bleiben. "Die Mitarbeiter müssen sich nicht sorgen. Synergien stehen nicht im Mittelpunkt. Es ist eine Wachstumsgeschichte", betonte er. Mit dem Schritt setze die Busch-Gruppe auf weitere Wachstumsmöglichkeiten in der Branche.

Pfeiffer 'sehr erfolgreich' und 'sehr gut' positioniert

"Es handelt sich um ein Unternehmen, das sehr gut zu uns passt", erklärte Busch. Pfeiffer Vacuum und die Busch-Gruppe seien beide "sehr erfolgreich". Die Busch-Gruppe beschäftigt weltweit rund 3000 Mitarbeiter. Sie bietet laut eigenen Angaben eine der breitesten Produktpaletten in der Vakuumindustrie an. Der Fokus liege auf Industrievakuum, auch Grobvakuum genannt, das etwa in der Möbelindustrie verwendet wird. Der Schwerpunkt von Pfeiffer Vacuum liege bei Hochvakuum, das beispielsweise für Prozesse in der Analytik, Forschung und Entwicklung oder Beschichtung benötigt werde. Pfeiffer setzte 2015 mit mehr als 2300 Mitarbeitern 451,5 Millionen Euro um. "Die Busch-Gruppe ist bei Umsatz und Profitabilität sehr ähnlich", sagte Busch.

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