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Krypton ist im gasförmigen und flüssigen Zustand farblos, im festen Zustand weiß und kristallin. In Wasser ist es etwas löslich. In Gasentladungsröhren leuchtet Krypton je nach dem innerem Gasdruck in unterschiedlichen Farben: violett, blau, hellblau, gelbgrün.
Als Edelgas mit einer vollständig aufgefüllten Valenzschale ist es chemisch sehr träge. Mit dem stark elektronegativen Fluor konnte ein instabiles Kryptondifluorid KrF2 gebildet werden, welches das stärkste
bisher bekannte Oxidationsmittel ist.
Anwendungen
Von 1960 - 1983 diente die 1.650.763,73-fache Wellenlänge der orange-roten Spektrallinie des Isotops Krypton-86 als Definition der Längeneinheit Meter. In der Technik wird es überwiegend zum Füllen von Glühlampen genutzt:
Krypton wird bei Isoliergläsern anstelle von Argon im Scheibenzwischenraum [SZR] eingesetzt, weil es ein schlechter Wärmeleiter ist. Krypton hat bei 6 - 8 mm SZR den besten Ug-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient, früher k-Wert) und liegt verglichen mit ca. 14 mm Argon um ca. 0,1 W/(m²K) niedriger.
Krypton (griechisch krypton für versteckt) wurde am 30. Mai 1898 durch William Ramsay und Morris William Travers im "Rückstand" verdampfter Luft entdeckt. Von 1960 bis 1983 wurde die Definition der Längeneinheit Meter auf die Wellenlänge einer Spektrallinie des Kryptons-86 bezogen. Grund war, das Krypton-86 recht einfach in hinreichend reiner Form aus Luft gewonnen werden konnte.
Vorkommen
Krypton ist Bestandteil der Lufthülle. Wegen der geringen Konzentration von ca. 1,1 ml/m³ ist die Gewinnung von reinem Krypton sehr aufwendig und langwierig.
Von Krypton sind 25 Isotope und 4 Kernisomere mit Massezahlen von 71 bis 95 bekannt. Fünf der Kryptonisotope sind stabil. Das Radioaktive Isotop 78Kr hat mit 2,0•1021 (2 Trilliarden) Jahren durch Doppelten Elektroneneinfang eine so lange Halbwertszeit, dass es einen so kleinen Anteil des Kryptons ausmacht ohne dieses dadurch nennenswert radioaktiv zu machen. Außerdem kommt 81Kr mit 229.000 Jahren Halbwertszeit in Spuren in der Erdatmosphäre vor. Daneben hat noch 85Kr mit 10,756 Jahren eine relativ lange Halbwertszeit. Da es in Kernreaktoren als Spaltprodukt entsteht gelangt es bei der Wiederaufarbeitung von Kernbrennstäben in die Atmosphäre. Die restlichen Isotope und Kernisomere haben Halbwertszeiten zwischen 64 ms und 35,04 Stunden.
Krypton verdrängt in geschlossenen Räumen die Atemluft. Es droht dann Erstickungsgefahr.
Literatur
V. A. Rabinovich: Thermophysical properties of neon, argon, krypton, and xenon. In: Theodore B. Selover: English-language edition ed. Washington [u.a.] Hemisphere Publ. Corp. [u.a.], 1988. - XVIII (National standard reference data service of the USSR ; 10)